Logbuch 2012

 2012 Panama

 

Januar 2012
Viel Neues gibt es mal wieder nicht zu berichten. Unsere Tage vergehen mit Schnorcheln oder Tauchen, Lesen, etwas am Boot arbeiten (es gibt immer was zu tun) und natürlich essen und trinken. Es hat sich nicht viel verändert, seit wir 2008/2009 hier waren. Wir halten uns jetzt meistens auch im Dreieck zwischen den Holandes Cays, Nargana und Porvenir auf. Hier gibt es alles, was wir brauchen. Die Seglergemeinde hält sich hier auf, dass heißt, wenn man Lust auf Geselligkeit hat, ist man hier gut aufgehoben. Aber es gibt auch einsame Inselchen, die man für sich alleine hat oder Kuna Dörfer, wo man netten Kontakt mit den Einheimischen pflegen kann.

Die Versorgungslage ist auch gut. Die Tiefkühltruhe hat noch einiges zu bieten, die Kunas versorgen einen mit frischem Fisch, Lobstern, Königskrabben und das Veggieboot bringt außer Gemüse und Obst auch Bier und andere Getränke.
Was will man mehr.
Ach ja, es gibt doch was Neues! Wir haben mal wieder unsere Pläne geändert und wollen jetzt erstmal doch noch nicht durch den Panamakanal. Es gefällt uns so gut hier auf den San Blas Inseln, dass wir einfach noch mehr Zeit hier verbringen möchten. Schließlich hetzt uns niemand und der Pazifik ist nächstes Jahr auch noch da.

Februar 2012
Wir haben die San Blas Inseln mal kurz verlassen und liegen jetzt am Festland vor Portobelo. Manches, was man so zu erledigen hat, geht von hier aus einfacher. Alle halbe Stunde geht ein Bus nach Panama City und dort gibt es alles, was das Seglerherz begehrt. 
Portobelo selbst ist ein verschlafenes Örtchen mit vielen Festungen. Während der spanischen Kolonialzeit liefen von Portobelo die mit Gold und Silber beladenen Schiffe aus und natürlich rückte der Ort damit in das Visier von Piraten wie Francis Drake oder Henry Morgan. 
Wie gesagt, heute geht es hier geruhsam zu, außer am 21. Oktober jedes Jahr. Dann gibt es ein Fest zu Ehren einer schwarzen, hölzernen Jesusfigur und einige Pilger rutschen sogar auf Knien hierher. 
Einige Freunde von uns liegen hier auch mit ihren Booten und die Zeit wird uns nicht lang. Anfang März planen wir aber wieder auf die San Blas Inseln zurück zu segeln. Ist zwar gegen die vorherrschende Windrichtung, aber irgendwann wird der Wind wohl etwas weniger stark blasen und dann geht es los.

März 2012
Nun, es hat etwas gedauert, aber jetzt sind wir wieder auf den San Blas Inseln. Manchmal kommt man halt nicht weg! Erstens haben wir uns in Portobelo wohl gefühlt, hier ankern auch viele Freunde und zweitens ist die Anbindung per Bus nach Panama City oder Colon einfach gut. Das kennen wir von unserem Wohnort in Deutschland nicht!

Außerdem wird Portobelo als eines der Highlights von Panama bezeichnet. Hier gibt es drei Forts, die mehr oder weniger gut erhalten sind und die wir natürlich alle besucht haben, ein altes Zollhaus und zwei Kirchen. Nette Restaurants gibt es auch und eines ist sogar sehr, sehr gut. 
Wir ankerten übrigens in einem Nationalpark. Dschungel um uns rum und dazu die entsprechende Geräuschkulisse von Brüllaffen und Vögeln. Manchmal hörte man sogar das Schnaufen von Delphinen, die oft ums Boot rum schwammen.
In Puerto Lindo (ostwärts in Richtung San Blas Inseln) sind wir auch etwas länger hängen geblieben. Hier hat ein Freund von uns ein Haus direkt am Strand. Wir haben eine gute Zeit miteinander verbracht und da er auch ein Auto hat, waren wir viel miteinander unterwegs und haben einige schöne Flecken von Panama kennen gelernt. Sehr schön war es auch für uns, die Orte wieder zu sehen, die uns bei unseren letzten Aufenthalten in Panama so sehr gefallen haben.
Aber als schließlich der Wind nicht mehr so stark geblasen hat und vor allem die Wellen etwas niedriger waren, sind wir dann doch wieder auf die San Blas Inseln gesegelt. Zwar immer noch gegen die vorherrschende Windrichtung gegenan, aber mit moderaten Bedingungen.  Diesmal ging es sogar ohne zu kreuzen und wir waren recht schnell im Kuna Yala Land. 
Wir haben auch wieder einen leckeren Fisch gefangen, so wie jedes Mal, wenn wir diese Strecke segeln. Diesmal war es ein Kingfish, hier nennt man ihn hier Sierra. 
So war das Abendessen gesichert und wir haben es genossen, wieder im klaren Wasser der San Blas Inseln zu ankern.

April 2012
Wir sind schon wieder am Festland und liegen jetzt vor Portobelo. Es war schön auf den San Blas Inseln, aber irgendwann meinte Benno, er würde jetzt jede Palme beim Vornamen kennen. Das stimmt ja so nun nicht, aber wir haben doch einige von den ungefähr 360 Inseln in den letzten 5 Monaten kennen gelernt. Diesmal haben wir Tupbak, Mamitupu, Ulardup, Aridup, Mamaraga, Niadup, Nargana, Orduptarboat, Kalurgirdup, Banedup, Nalanega, Acua Kargana, Morodup, Morbedup, Waisaladup, Esnasdup, Gorgiodupdummat, Uchutupudummat und Dairyadup und einige andere Inseln besucht. Die amerikanischen Segler können die meisten dieser Namen schlecht aussprechen und haben eigene Namen erfunden für die Inseln oder die beliebtesten Ankerplätze, wie zum Beispiel: Swimming Pool, Gunboat Island, Barbecue Island, Hot Tub, Snug Harbor, Green Island, Alligator Alley usw. 

Wie auch immer man die Inseln nennt, sie sind einfach schön. Aber es zieht uns weiter, er gibt schließlich noch andere Gegenden in Panama zu entdecken. 
Pünktlich zum Beginn der Regenzeit am 1. April, hatten wir auch schon mehrere heftige Gewitter. Es regnet auch gelegentlich, aber dann ist es wieder schön. Die Natur freut sich, denn ohne Regen gäbe es hier nicht die Vielfalt an Pflanzen und den herrlichen Dschungel. Noch lässt es sich gut aushalten und ein bisschen Regen ist durchaus zu ertragen. Im Moment ist gerade eine relativ windarme Phase, aber wenn der Wind mal wieder ein paar Tage durchsteht, dann wollen wir weiter. Es soll in den Archipel von Bocas del Toro gehen, welches kurz vor der Grenze von Costa Rica liegt.

01. 05. 2012 Portobelo - 07. 05. 2012 Bocas del Toro
Also manchmal fällt das Hochholen des Ankers schon schwer! Aber wir haben’s geschafft, wir sind wieder unterwegs. Portobelo hat uns gut gefallen, mitten im Nationalpark und dazu umgeben von alten Forts, die eine bewegte Geschichte erzählen von Eroberern und Piraten. 

Wir haben schöne Spaziergänge im Dschungel gemacht, haben wieder die Forts besucht und ich habe auch noch mal die Gelegenheit genutzt, einen Bummel durch Panama City zu machen. Ist ja nur 2 Stunden entfernt mit dem Bus und ist mal wieder eine schöne Abwechslung.
Nachdem wir uns in Portobelo eine Zarpe (Genehmigung fürs Einlaufen in eine andere Provinz) für Bocas del Toro besorgt haben, sind wir mit leichtem aber ausreichendem Wind an Colon vorbei in den Rio Chagres gesegelt. Ein traumhafter Ankerplatz mitten im Dschungel! Die Einfahrt ist nicht immer ganz einfach und leider sind hier schon viele Schiffe gestrandet. Henry Morgan soll hier sogar 5 Schiffe verloren haben. Wir hatten aber gute Bedingungen und sind eng an Fort San Lorenzo vorbei in den Fluss gefahren. Morgens sind wir vom Lärm der Brüllaffen geweckt worden und wir waren überwältigt von dem Blumenduft. Zum Glück geben die Affen nachts Ruhe, man hört allerdings ständig irgendein Gezirpe oder Gezwitscher. Krokodile haben wir leider keine gesehen, obwohl es hier welche geben soll.
Am nächsten Morgen war erstmal kein Wind und wir mussten motoren, aber dann setzte die Seebrise ein und wir konnten segeln. Leider war der Wind später wieder sehr schwach, so dass wir die ganze Nacht durchgesegelt sind, bis wir dann im Morgengrauen vor Isla Escudo de Veraguas geankert haben. 
Nachdem wir uns etwas ausgeruht haben, haben wir mit dem Dinghi die Insel erkundet. Im Panama-Handbuch steht, das dies eine der landschaftlich schönsten Inseln in Panama ist und wir können dem voll zustimmen. Das Wasser war hier glasklar und die Landschaft war wirklich toll. Wir wollten hier nur einen kurzen Stopp machen, sind aber dann doch noch zwei Nächte geblieben.
Am Samstag sind wir dann weiter. Diesmal fiel der Anker bei einer der Inseln der Zapatillas Cays, Zapatilla No. 1. Diese Inseln sind Nationalparkgebiet und auch Neststelle der echten Karettschildkröte. Muss ich noch schreiben wie schön es dort ist? 
Also allein für die letzten beiden Ankerplätze hat sich die Fahrt hierher schon gelohnt. 
Jetzt liegen wir in Bocas del Toro und wir werden in der nächsten Zeit die Ankerplätze hier in der Gegend erkunden.

Mai 2012 Bocas del Toro Archipel
Bocas Town ist ein quirliges Örtchen mit netter Atmosphäre. Hier ist das Leben eher karibisch geprägt durch die vielen Einwohner, die einst aus Jamaika als Bananenplantagenarbeiter hierher gezogen sind. Noch heute hört man oft das Patois (Creole English), welches in der Karibik gesprochen wird. Der Ort ist sehr touristisch geprägt, hauptsächlich durch junge Rucksacktouristen. Wir haben hier einige Seglerfreunde wieder getroffen, auch einen Freund, den wir zuletzt vor drei Jahren in Kolumbien gesehen haben und der jetzt schon seit 2 Jahren hier segelt. Ist halt schön hier.

Unser erster Törn hier war in die Palos Lagoon. Auf dem Weg dorthin haben wir in der Dolphin Bay auch tatsächlich Delphine gesehen und auch am Ankerplatz in der Lagune tummelten sich einige. Hier ist auch das Restaurant von Maria und Josef, Österreichern, die mit Ihrem Segelboot hängen geblieben sind und sich ein kleines Paradies erschaffen haben. Sie haben jetzt auch einen Steinofen und am Wochenende ist geöffnet und es gibt leckere Pizza.
Nächste Station war Bastimentos, wo wir auch mal als Rucksackreisende waren. Wir haben vor Old Bank geankert, hat sich nicht so sehr viel verändert. Wir haben Tom und Ina getroffen, in deren Guesthouse wir vor 11 Jahren waren. Wir erinnerten uns, dass Tom sehr gut kochen kann und wir haben ein paar nette Abende mit den Beiden verbracht. Tom wusste natürlich auch gut Bescheid und hat uns Tipps gegeben, was wir an Landausflügen machen könnten. So haben wir denn einen tollen Ausflug in die Bahia Honda gemacht, wo wir erst durch einen Mangrovencreek gefahren sind und dann zu einer Ansiedlung von Ngöbe-Indianern. Durch Kakaoplantagen sind wir bis zu einer Höhle gelaufen, die voll von Fledermäusen, Stalagmiten und Stalaktiten war. Leider ist unser wasserfeste Kamera kaputt und wir konnten keine Photos machen. Wir sind recht weit in die Höhle vorgedrungen und teilweise mussten wir schwimmen. Ganz schön anstrengend, aber sehr schön. Auf dem Rückweg durch den Mangrovencreek haben wir sogar noch einen Kaiman gesehen.
Nach Einkaufsstopp in Bocas Town sind wir erstmal zum Seestern Strand an der Nordwestküste von Isla Colon. Na, tausende Seesterne haben wir nicht gesehen, aber ein paar, wie wir sie eigentlich immer am Ankerplatz sehen. Noch ein paar Bars und das war´s dann schon von dem berühmten Strand. Wir sind dann gleich wieder weg und sind bei Swan Cay vor Anker gegangen. Spektakulär! Normalerweise kann man hier nicht ankern, weil zuviel Schwell ist und man kann nur eine organisierte Tour hierher unternehmen. Aber wir hatten ruhiges Wetter und haben auch einen sandigen Spot gefunden, wo der Anker gut hielt. Auf der Insel, die ja eigentlich nur großer Felsen ist, nisten Tölpel, wir haben auch viele Fregattvögel gesehen, Pelikane und auch noch andere Vögel, die wir aber nicht alle kennen. 
Am nächsten Tag sind wir zur Südostecke von Bastimentos gesegelt. Dort sind wir dann mit unserem Dinghi einen Mangrovenkanal nach Salt Creek rein gefahren, wo am Ende wieder ein Dorf der Ngöbe-Indianer lag. Am Steg hat uns gleich einer angesprochen und hat uns durch einen Dschungelpfad durchs Dorf geführt. Sehr informativ, er kannte von vielen Pflanzen sogar die lateinischen Namen. An Tieren haben wir unter anderem auch mehrere Giftpfeilfrösche gesehen. Diese sind ja nur fingernagelgroß, aber giftig. Erfreulicherweise haben wir ein schönes Photo machen können. 
Dann sind wir noch mal zur Isla Zapatilla und sind nachts auf der Insel herumgegeistert um vielleicht Schildkröten bei der Eiablage beobachten zu können. Es war Neumondnacht, stockduster und wir haben keine Schildkröten gesehen, möglicherweise waren wir zu ungeduldig. 
Bevor wir wieder nach Bocas Town zurück sind, haben wir noch einen Stopp bei Crawl Cay, auch Coral Cay genannt, um dort zu schnorcheln. 
Jetzt wollen wir mal von hier versuchen, die Schildkröteneiablage zu beobachten. Bluff Beach soll eine gute Möglichkeit dazu bieten. 
Wir werden berichten.

09. 06. 2012 - 16. 06. 2012 Bocas del Toro - Portobelo
Die Schildkröteneiablage konnten wir leider nicht direkt beobachten, aber wir haben am Bluff Beach Spuren der Lederschildkröten gesehen. Erst konnten wir gar nicht glauben, dass wir da Spuren von Schildkröten sehen. Das hat eher den Eindruck erweckt, als ob da ein Traktor gefahren ist. Die Ranger haben uns aber bestätigt, dass die Spuren tatsächlich von Lederschildkröten stammen. Diese werden sehr, sehr groß, allein die vorderen Gliedmaßen können bis 2,5 Meter groß werden. 

Nun sind wir wieder in Portobelo und werden morgens wieder von den Brüllaffen geweckt. Das sind übrigens recht kleine Affen, aber wenn man sie hört, denkt man, dass sich mindestens King Kong mitsamt Familie im Gebüsch befindet.
Anfang des Monats haben wir einen kurzen Trip nach Costa Rica gemacht, ein so genannter Stempelurlaub. Wir sind jetzt schon ein halbes Jahr in Panama und es ist die einfachste Lösung, wenn man für ein paar Tage das Land verlässt und dann neu einreist. Jetzt können wir wieder ein halbes Jahr hier bleiben.
Mit dem Wassertaxi sind wir erstmal nach Almirante gefahren und von dort mit dem Bus bis nach Sixaola, wo der gleichnamige Fluss die Grenze zu Costa Rica bildet. Über die Brücke muss man dann zu Fuß gehen, weil sie so baufällig ist, dass Fahrzeuge nur ohne Passiere die Brücke überqueren dürfen.
Die Grenzformalitäten waren schnell erledigt und kurz drauf saßen wir auch schon im Bus nach Cahuita, ein kleiner, netter Ort an der Karibikküste.
Landschaftlich sind wir durch Dschungel, aber auch durch endlose Bananenplantagen gefahren. Auch hier kommen viele Einwohner ursprünglich aus Jamaika um auf den Bananenplantagen zu arbeiten. Auch heute ist die Gegend stark karibisch geprägt. 
Wir haben eine nette Pension direkt am Meer gefunden und hatten ein paar schöne Tage dort. Sehr sehenswert war der Nationalpark Cahuita, wo wir schöne Spaziergänge gemacht haben. 
Der Aufenthalt in Costa Rica war nicht schlecht, aber uns gefällt Panama viel, viel besser.
Wieder zurück in Bocas del Toro haben wir uns dann relativ schnell zum Aufbruch entschlossen. Erstes Ziel war Colon, wo wir uns für die Kanalpassage erstmal vermessen lassen mussten. Aber wir haben noch einige schöne Zwischenstopps gemacht, wie zum Beispiel ein Schnorchelstopp in Crawl Cay (auch Coral Cay genannt), Zapatilla Island, Laguna Bluefield, Tobobe, Escudo de Veraguas und auch vor der Mündung des Rio Bejuco am Golfo de los Moskitos.
Hier hatten wir noch ein Erlebnis der besonderen Art! Schreck in der Abendstunde!!!
Wir hatten ruhige Wetterverhältnisse und haben diesen Ankerplatz gewählt, weil weit und breit keine Zivilisation zu erkennen ist. Es gibt keine Straßen, die an diese Küste führen und so wie wir hat sicher auch Columbus diese Küste kennen gelernt. 
Kurz nach Einbruch der Dunkelheit bemerken wir, wie ein unbeleuchtetes Boot sich uns nähert. Sehr schnell sind sie an unserer Bordwand und wir erkennen 8 - 10 bewaffnete Männer in Tarnanzügen im Boot. 
Zum Glück stellt sich recht schnell heraus, dass es sich um die panamesische Drogenpolizei handelt. An diesem Ankerplatz sind wohl sehr selten Yachten anzutreffen und wir waren erstmal verdächtig. Einige der Männer kamen bewaffnet an Bord und wollten unsere Pässe und andere Dokumente sehen. Auf eine Durchsuchung des Bootes haben sie dann verzichtet und haben nach der Erklärung, warum sie uns kontrolliert haben (wir waren unbeabsichtigt in eine so genannte Drug-Traffic-Area geraten) sich sehr freundlich verabschiedet.
Nach diesem Erlebnis waren wir aber doch geschockt. Wenn das böse Buben gewesen wären, dann hätten wir keine Chance gehabt.
Wir haben uns dann entschlossen, auf weitere Ankerplätze am Golfo de los Moskitos zu verzichten und sind am nächsten Tag gleich in den Rio Chagres gefahren.
Anschließend sind wir nach Colon um die Formalitäten für die geplante Kanalpassage zu klären. Der erste Schritt ist die offizielle Vermessung des Bootes. Der Vermesser hat korrekt 49,87 ft. als Belenas Länge ermittelt und dass heißt für uns, dass wir noch in die Kategorie für Boote unter 50 ft. fallen. Ein kleiner Messfehler hätte bedeutet, dass wir 250 Dollar mehr hätten zahlen müssten.
Nach der Vermessung sind wir gleich Anker auf um wieder nach Portobelo zu segeln. Colon ist immer noch ein heißes Pflaster und wir fühlen uns dort nicht so wohl. 
Nach einem kleinen Schnorchelstopp vor Isla Naranjo Abajo sind wir jetzt jedenfalls wieder in Portobelo. 
Ist schon fast wie wieder nach Hause zu kommen.

23. 06. 2012 Portobelo - Rio Chagres
Wir haben einiges erledigt von Portobelo aus, unter anderem haben wir auch die Gebühr für den Panamakanal schon bezahlt. Jetzt haben wir noch 60 Tage Zeit um einen Termin telefonisch zu erfragen und da wir nicht in Eile sind, warten wir noch ein bisschen ab.

Schön war natürlich auch wieder das Treffen mit unseren Freunden. Freitags gibt es oft ein kleines Grillfest, an dem sich viele Segler treffen, mache kennen wir noch von den Kanaren. Als Grillplatz wurde ein kleiner Sandstrand in der Nähe der Isla Drake ausgesucht, der sehr idyllisch ist. Teilen mussten wir uns den Platz mit vielen Brüllaffen, die ihr Missfallen darüber deutlich zum Ausdruck gebracht haben und uns mit Mangos beworfen haben.
Vom Strand ist es auch nicht weit zu einem Korallenriff, wo man schön schnorcheln kann. 
So kann man es aushalten!
Trotzdem entschließen wir uns, am nächsten Tag in den Rio Chagres zu segeln. Auf dem Weg dorthin kommt man an einer Reede vorbei, wo die großen Pötte auf die Kanalfahrt warten.
Manche dieser großen Frachter sehen ganz schön verrostet und vergammelt aus, haben aber oft recht klangvolle Namen wie zum Beispiel: Pacific Mermaid, Northern Delight, Orchid Ace, Crown Jade und ähnliches in der Art.
Wir hatten sie jedenfalls sehr aufmerksam im Auge und haben aufgepasst, dass sie auch tatsächlich ankern und nicht etwa zu uns auf Kollisionskurs liegen.
In den Rio Chagres sind wir diesmal weiter flussaufwärts gefahren. Wir wollen hier ein paar Tage bleiben und den Fluss mit seinen Nebenarmen erkunden.

08. 07. 2012 - 09. 07. 2012 Rio Chagres - Portobelo
Jetzt waren wir gute zwei Wochen im Rio Chagres und es war einfach traumhaft, auf besondere Art einer unserer besten Ankerplätze!

Wir haben dieses intensive Naturerlebnis sehr genossen und haben die Flora und Fauna bestaunt. Unser Ankerplatz lag mitten im Dschungel und das Flusswasser hatte Trinkwasserqualität. Es war auch schön, mal im Süßwasser zu schwimmen. Das haben wir am Anfang sehr zögerlich gemacht, mit dem Hintergedanken an die Krokodile. Dann wurden wir mutiger, als wir mal während einer Tour durch die Creeks ein kleines, scheues Krokodil gesehen haben, welches aber ganz schnell geflüchtet ist. Wir haben uns gedacht, dass Schwimmen im Fluss kein Problem ist, wenn die Biester so scheu sind. Später haben wir aber erfahren, dass es im Rio Chagres auch größere Exemplare gibt, so über 3 m lang, und ab da waren wir wieder vorsichtiger mit dem Schwimmen.
Wir haben an verschiedenen Stellen im Fluss geankert und haben immer die nähere Umgebung mit dem Dinghi erkundet. Kolibris, Tukane, Geier, Bussarde, Papageien und viele andere Vögel, die wir nicht alle kennen, haben wir gesehen. Insbesondere die Papageien machen einen Höllenlärm, wenn sie in größerer Zahl irgendwo versammelt sind. Die machen den Brüllaffen ganz schön Konkurrenz in der Lautstärke.
Außer den Brüllaffen haben wir auch noch andere Affenarten gesehen, Agutis, viele kleine Eidechsen, Leguane und wunderschöne Schmetterlinge. Der schönste Schmetterling war der handtellergroße blaue Morpheus (Morpho nestira). Der ist oft um uns rumgeschwirrt, hat sich aber immer schnell aus dem Staub gemacht, bevor wir ihn fotografieren konnten.
Schöne Fotos sind und allerdings von der Katzenaugen-Natter gelungen. Die hat sich bei uns an Bord eingeladen und sich in einem Schuh versteckt. Erst waren wir natürlich erschrocken, als wir sie gefunden haben. Wir wussten ja erst nicht, welche Schlange das ist und da sie so klein war, lag die Vermutung nahe, dass sie giftig ist. Ist sie auch, allerdings geringfügig und für Menschen nicht gefährlich. Soll in etwa so sein, wie ein Bienenstich. Wir haben sie dann ins Wasser gebracht und sie ist mit eleganten Bewegungen davon geschwommen. 
Aber auch die Pflanzenwelt war faszinierend. Heliconien und andere bunte, wunderschöne Blüten ergeben tolle Farbtupfer im grünen Dschungel. 
Und die Geräuschkulisse! Keinerlei Zivilisationsgeräusche, aber das Grillen und Zirpen und Gezwitscher war beeindruckend. Nicht zu vergessen das Brüllen der Affen. Das wurde übrigens merklich lauter, wenn es zu regnen anfing oder es ein Gewitter gab. Das mögen die Affen wohl auch nicht.
Die erste Woche waren wir die einzigen Ankerlieger in diesem Paradies, aber dann kamen Dani und Jens von mit ihrer SY Arwen. Wir hatten eine schöne Zeit miteinander und haben gemeinsam einen kleinen Wasserfall mit natürlichem Pool erkundet. Den Weg dahin mussten wir allerdings erst mit der Machete freihauen.
Ein weiteres Highlight war der Besuch des Forts San Lorenzo. Wir waren mehrfach da, der Zugang ist ja auch recht einfach, wenn man in der Nähe ankert. Nebenbei haben wir oft Mangos und Kokosnüsse geerntet und vom Gatundamm fuhr ein Bus nach Colon, wo ich mal wieder Lebensmittel einkaufen war. Das Visitor Center der Gatunschleusen war auch nicht weit (der Besuch dort war sehr interessant) und wir hatten sogar Internetverbindung. Also alles bestens!
Aber irgendwann mussten wir uns losreißen, der Pazifik wartet. Wir haben telefonisch einen Termin für die Kanalpassage gemacht, der jetzt am 17. 07. sein wird. Für Interessierte: es gibt Webcams, sowohl bei den Gatunschleusen als auch bei den Mirafloresschleusen und der Centennial Bridge.
http://www.pancanal.com/eng/photo/camera-jave.html
Voraussichtlich ist unsere Schleusung durch die Gatunschleusen am späten Nachmittag, da ist es in Europa schon spät in der Nacht (7 Std. später). Da können uns wahrscheinlich nur die Nachteulen unter Euch sehen. Bei den Miraflores Schleusen sieht es dann aber besser aus. Vielleicht sieht uns da ja einer von Euch.
In Colon sind wir zum Übernachten auf die Flats gefahren, da der Ankerplatz dort sicherer ist, als der vorm Club Nautico. Am nächsten Morgen haben wir dann den Taxifahrer Tito angerufen, von dem wir dann die langen Leinen für die Schleusung und zusätzliche Autoreifen gekommen haben, die wir als zusätzliche Fender für die Kanalpassage brauchen. Dann ging's aber gleich Ankerauf um nach Portobelo zu segeln. Von hier aus wollen wir die letzten Vorbereitungen für die Kanalpassage treffen und vor allen Dingen wollen wir uns hier von unseren Freunden verabschieden.

15. 07. 2012 Portobelo - Colon
Abschied nehmen gefällt uns gar nicht, aber wenn es einen weiter zieht, kommt man leider nicht drum herum. Wir hatten am letzten Freitag noch mal ein schönes Barbecue am Strand und haben uns gefreut, viele Freunde zu sehen. Das Wetter hat auch mitgespielt, obwohl es anfangs nicht danach aussah. Morgens hat es geblitzt und gedonnert und auch ordentlich geregnet, aber dann klarte es doch auf. 

Wir haben jetzt alle Vorbereitungen für die Kanalpassage getroffen und sind am Sonntag wieder von Portobelo nach Colon gesegelt. Da hat der Wind gepasst und wir liegen jetzt in Cristobal Harbour vor Anker bis zur Kanalpassage. Wir sind das einzige Segelboot hier am Ankerplatz. Das war Anfang des Jahres anders, da waren hier sehr viele Segelboote.  
Der Termin am 17. 7. wurde von der Kanalbehörde bestätigt und als Uhrzeit wurde uns 17 Uhr Ortszeit genannt. Das ist dann in Deutschland Mitternacht! Das ist aber erst der Zeitpunkt, wo der Adviser an Bord kommt, wenn er denn pünktlich ist. Danach gehen wir Ankerauf und werden zu den Gatunschleusen fahren. Wir werden sehen.

17. 07. 2012 Panamakanalpassage: Colon - Panama City
An unserem letzter Abend am Ankerplatz gab´s über Colon noch ein Feuerwerk. Ob das für uns gezündet wurde, quasi als Abschiedsgruß aus der Karibik? ;-))
Am nächsten Tag sind wir kurz nach Mittag in die Shelter Bay Marina gefahren und haben dort unsere vier Linehander abgeholt. Um 3 Uhr waren wir dann wieder auf den Flats, bereit für die Kanalpassage.
Exakt um 17 Uhr war der Adviser super pünktlich zur Stelle! Um 5 nach 5 war der Anker schon oben und wir waren auf dem Weg zu den Gatunschleusen. Außer uns wurde neben der Großschifffahrt noch ein weiteres Segelboot geschleust. Kurz vor der Schleuse hat das australische Einrumpfboot an unserer Backbordseite festgemacht und wir fuhren als Päckchen in die Schleuse. 
Die Gatunschleuse bestehen aus drei Schleusenkammern und jede hebt uns ungefähr 8m höher. Das Reinsprudeln des Wassers in die Schleuse war schon beeindruckend. Hat ganz schön gebrodelt und das Füllen einer Kammer hat weniger als eine Viertelstunde gedauert. Immerhin wurden wir insgesamt fast 26m hoch gehoben bis wir dann im Gatunsee waren. Statt ankern mußten wir an eine große Boje gehen, beim Ankern wäre die Gefahr groß gewesen, dass sich der Anker am Grund in einem Baum oder sonstwas verfangen würde. Schließlich handelt sich bei dem Gatunsee um einen Stausee und unsere Adviser erzählte uns, dass schon viele Boote hier ihre Anker verloren haben.
Nach einem schönen Abend ging es am nächsten Morgen recht früh weiter. Leider wehte der Wind auf die Nase und wir konnten nicht segeln. Immerhin war die Strecke bis zur Pedro Miguel Schleuse etwa 28 sm lang, aber so wurden die Motoren schön mit Süßwasser gespült. Unser Adviser war sehr nett und hat uns viele Geschichten im Zusammenhang mit dem Kanal erzählt. Übrigens war der Adviser, den wir am Tag davor hatten auch sehr nett, kompetent und ruhig.
Kurz vor der Pedro Miguel Schleuse wurde dann wieder das andere Segelboot an unserer Seite festgemacht und wir wurden gemeinsam geschleust. 
Die Miraflores Schleusen kommen schon gleich kurz danach und bestehen aus 2 Schleusenkammern. Beeindruckend war der Moment, wo sich das letzte Schleusentorpaar zum Pazifik öffnete. 
Kurz nach 13 Uhr war unsere Schleusung beendet und wir waren im Pazifik. Leider hat uns der Pazifik gleich mit einem Unwetter empfangen. Der Himmel wurde schwarz und die Blitze schlugen rund um uns herum ein. Zum Glück hatte es wieder aufgeklart, als wir unter der Puente de las Americas (Brücke der Amerikas) durchfuhren und als wir vor Anker bei Playita gingen, war alles in Butter.
Die Sektkorken knallten und wir haben unsere Linehander noch eingeladen, eine weitere Nacht bei uns an Bord zu bleiben.
Hier an dieser Stelle nochmal ein fettes Dankeschön an unsere Linehander!
Dank ihrer professionellen Unterstützung (Dani und Jens von der Sy Arwen und Lindy und Barry von der SY Samarang) ging während der Kanalpassage alles glatt. Außerdem war es schön, Segelfreunde an Bord zu haben und wir hatten viel Spaß miteinander.
Jetzt bleiben wir ein paar Tage in Panama City und dann segeln wir in das Las Perlas Archipel.

26. 07. 2012 - 27. 07. 2012 Panama City - Isla Contadora/Las Perlas Archipel
Nachdem wir die Kanalpassage gebührend gefeiert haben, haben wir uns beim Portcaptain angemeldet. Alles war in Laufnähe, ging schnell und war kostenlos.

Danach war wieder eine Einkaufsorgie angesagt, die Möglichkeiten dazu sind in Panama City hervorragend. Es gibt viele sehr gute Supermärkte, sowohl mit amerikanischen Produkten als auch Leckereien aus Europa, wie Seranoschinken, Spargel, Camenbert und vieles mehr.
Den Hinweg machen wir meist mit den Bussen und den Rückweg vollbeladen mit dem Taxi. Man kommt bequem und billig überall hin. Allerdings sind die schönen, bunten Busse mittlerweile sehr häufig durch moderne Metrobusse ersetzt worden. Die alten Busse waren ehemalige amerikanische Schulbusse, liebevoll bemalt und in der Regel auch sehr laut. Der Auspuff war meist irgendwo kaputt und auch im Innenraum hat man nicht mit lauter, sehr lauter Musik gespart. Der Bus hielt überall an, wo man ein- oder auch aussteigen wollte, auch wenn er alle 10m gestoppt hat. Gekostet hat der Spaß gerade mal einen Vierteldollar. Bei den neuen Bussen zahlt beim Einsteigen mit Chipkarte, die Fahrt ist doppelt so teuer und die Busse halten nur an vorgesehenen Haltestellen. Wenn nicht gerade Stoßzeit ist, sind diese Busse meist halbleer, aber der Vorteil ist, dass man dort halt eher einen Sitzplatz bekommt. 
Apropos Sitzplatz: wenn ich beladen mit schweren Einkaufstaschen in einen Bus stieg, habe ich noch immer einen Sitzplatz angeboten bekommen. Auch in einem voll besetzten Bus und voll besetzt heißt in dem Fall, dass kaum noch eine zusätzliche Person in den Bus hineinging.
Das touristische Programm kommt auch nicht zu kurz und neben Bummeln in der Altstadt und nett essen gehen, fahren wir mit dem Bus nach Colon und mit dem Zug entlang des Panamakanals zurück. Das ist ein reiner Touristenzug, aber trotzdem schön und war kurz nach unserer Kanalpassage mit Belena besonders interessant. 
Aber mehr als eine Woche Panama City ist erstmal genug. Wir erwarten Gäste an Bord und wollen auf die Islas Las Perlas.
Als wir am Morgen weg segeln wollen, stellen wir fest, dass das Dinghi halb von den Davids herabgelassen wurde und der Tank außen runter hängt. Nachts haben böse Buben versucht, unseren Außenbordmotor zu stehlen. Zum Glück sind sie an Bennos Diebstahlsicherung gescheitert und auch der Tank war angekettet, sodass sie diesbezüglich keinen Erfolg hatten. Leider lagen Bennos Crocs im Dinghi und die haben sie sich dann gekrallt. Ärgerlich, aber hätte schlimmer kommen können.
Auf dem Weg zu den Perlas hält der Wind leider nicht durch und da wir nicht motoren wollen, segeln wir langsam mit dem Restwind zur Isla Taboga. Dies ist eine beliebte Insel, die die Leute aus Panama City gerne am Wochenende besuchen. Wir bleiben nur kurz, da nachts Wind aufkommt und der soll laut Wettervorhersage auch die ganze Nacht wehen. Also Anker auf!
Wir segeln durch die Nacht, schön gemütlich, da wir ja erst am Morgen auf den Perlas ankommen wollen.
Wir ankern südlich von Isla Contadora, einer der nördlichen Inseln des Las Perlas Archipels ist eine sehr gepflegte Insel, auf der viele Reiche ihre Domizile haben. Nachdem wir uns ausgeruht haben, lassen wir gleich das Dinghi runter und gehen auf Erkundungstour. Hier kommen jetzt unsere Räder am Dinghi zum Einsatz, da wir hier ein paar Meter Tidenhub haben. Es wäre sonst zu mühsam, das Dinghi sicher den Strand hoch zu ziehen.  
Da wir ja eine Weile hier in der Gegend bleiben, werden wir noch öfter hierher kommen und dann etwas ausführlicher über die Insel schreiben. Die nächsten Tage wollen wir segeln und uns auf den anderen Inseln umsehen.

August 2012 Las Perlas
Contadora ist eine der Hauptinseln des Archipels. Bei unserer ersten Erkundungstour besuchten wir dort auch gleich Günther, den mehrmaligen Weltmeister in Sachen Amateurfunk. Günther wohnt schon so um die 30 Jahre auf Contadora und ist den meisten deutschen Seglern ein Begriff, die hier in der Gegend unterwegs sind oder waren. Er betreibt schon viele Jahre ein Amateurfunknetz, begleitet damit die Segler im Pazifik und ist schon Vielen eine große Hilfe gewesen. Auf der Insel fanden früher öfter Meetings aus internationaler Politik und Wirtschaft statt. Jimmy Carter war schon hier, auch der Schah von Persien hat hier zeitweise gewohnt und Christian Dior soll hier auch eine Villa haben. Die Insel hat einen häufig frequentierten Flughafen und es gibt hier auch einige Hotels und Restaurants und auch ein paar kleinere Geschäfte mit Lebensmitteln. Wir wollen mit unseren Gästen aber auch noch andere Inseln kennen lernen und bleiben nicht sehr lange.

Gleich an unserem ersten Segeltag in den Perlas sehen wir Wale. Es war eine große Walherde und immer wieder springen die Tiere teilweise ganz aus dem Wasser und zeigen ihre gewaltigen Heckflossen. Ein riesiges Geplatsche und immer wieder sehen wir irgendwo den Blas eines Wales. Es sind übrigens Buckelwale, die sich wohl von Juli bis Oktober hier aufhalten. Wir können uns gar nicht sattsehen. So ein Schauspiel wie hier haben wir noch nie gesehen. Bis jetzt haben wir übrigens jeden Tag, wenn wir gesegelt sind, irgendwo Wale gesehen. 
Manchmal sogar am Ankerplatz, während des Frühstücks! Und beim Schnorcheln haben wir sogar Walgesänge gehört. Irre!!!
Aber es gibt auch Delphine und jede Menge Fische. Manchmal brodelt das Meer, wenn die Fischschwärme nahe an der Oberfläche schwimmen um so einem Raubfisch zu entgehen. Wir haben auch schon Rochen gesehen, die mehrfach aus dem Wasser springen und vorm Wiedereintauchen ins Wasser mehrfach mit den Flügeln schlagen. 
Die meisten Inseln sind unbewohnt und habe tolle, menschenleere Strände. Da ja hier teilweise bis zu 5 m Tidenhub ist, können wir bei Ebbe schöne Strandspaziergänge machen. Besonders gut hat es uns bei bei der Isla Pedro Gonzales und bei Espiritu Santo gefallen. Auch der Süden der Isla del Rey mit der vorgelagerten Insel Cañas und Punta Cocos sind sehr reizvoll. Bei Isla San Telmo liegt sogar ein sehr altes U-boot, angeblich soll es dort vor 100 Jahren gestrandet sein. Also es gibt viel zu entdecken. 
Ach ja, noch eine positive Überraschung. Das Meer ist schön warm und nicht wie erwartet viel kälter als die Karibik. Wir haben im Moment die gleichen Wassertemperaturen wie in der Karibik, so um die 28°. 
Teilweise ist das Wasser in den Perlas sogar sehr klar und das Schnorcheln macht Spaß. Allerdings ist es auch oft trüb, kein Wunder, schließlich schwimmt hier viel Plankton im Meer, was den Walen gut gefällt.
Wenn man nachts im Wasser rumplanscht, dann leuchtet das Plankton und es sieht aus, als würde eine Wunderkerze im Meer brennen.
Panama wäre das absolute Traumrevier, wenn das Wetter nicht wäre. Von April bis November ist Regenzeit und während der Regenzeit gibt es sehr häufig Gewitter und zwar von der übelsten Sorte! Die Wahrscheinlichkeit, dass es einen hier mit einem Blitzschlag erwischt, ist sehr hoch. Bis jetzt hatten wir ja Glück, aber die übelsten Monate stehen uns wohl noch bevor. Also drückt uns die Daumen! Einmal reicht uns!!!
Und wer glaubt, wir seien quasi "geimpft", weil wir ja schon einen Blitzeinschlag hatten, der täuscht sich. Wir kennen Segler, die hier schon mehrmals vom Blitz getroffen wurden, einer sogar 3 x im gleichen Jahr.
Wer sich für unser Wetter hier interessiert, kann unter folgender Website nachschauen:
www.accuweather.com
Dieses Jahr soll ein leichtes El Nino Jahr werden und es soll weniger regnen. Mal sehen, ob´s stimmt. 
Ansonsten genießen wir die Zeit auf den Perlas und werden aber bald wieder nach Panama City segeln. Die Versorgungslage hier auf den Inseln ist doch eher spartanisch und die Leckerlis gibt´s halt nur in Panama City. 
Aber länger bleiben wollen wir dort nicht. Wenn die Besorgungen erledigt sind, dann geht´s wieder auf die Perlas. Und so werden wir wohl die nächsten Monate pendeln.

September 2012 Panama City und Las Perlas
Panama City ist eine tolle Stadt, ohne Frage. Aber wenn man Wochen auf einsamen, idyllischen Inseln verbracht hat und dann nach Panama City segelt, nimmt man doch sehr stark den Gestank der Stadt wahr. Wir riechen Diesel, Abgase und das Deck ist jeden Morgen dreckig von der Stadtluft.

Von der Qualität des Wassers ganz zu schweigen. An unserem ersten Ankerplatz in La Playita haben wir das nicht so empfunden. Da waren wir ja vorher auch schon eine Weile in Colon gewesen, hatten uns wohl an die Bedingungen gewöhnt und vielleicht war die Luft dort auch besser und die Wasserqualität auch. 
Na ja, nach ein paar Tagen haben wir uns dran gewöhnt und die Einkaufsorgie geht wieder los. Aber auch mal wieder ins Restaurant essen gehen macht Spaß und wir freuen uns auch, wieder andere Segler zu treffen. In den Perlas waren wir doch auf vielen Ankerplätzen ganz alleine, mal abgesehen von den Walen.
Bis alles erledigt ist, dauert es doch ein paar Wochen, bevor es wieder auf die Perlas geht. Nun geht es geruhsamer zu, bis der Kühlschrank wieder leer ist.

Oktober 2012 Panama City
Wie schon angekündigt, war nach einiger Zeit in Panama City wieder ein Aufenthalt auf den Perlas angesagt. Die Wale sind immer noch hier schwer aktiv und immer wieder springen sie aus dem Wasser. In der Panama Presse lesen wir, dass sich in der Zeit von Juli bis Oktober etwa 2000 Wale hier aufgehalten haben. 

Leider wollen sie sich nicht so richtig in voller Aktion fotografieren lassen! Entweder sind sie zu weit weg, oder wenn sie ganz nah am Boot sind, ist kein Fotoapparat zur Hand, die Speicherkarte voll oder sie haben gerade mal keine Lust zu springen. So richtig tolle Bilder sind uns noch nicht gelungen.
Egal, es ist trotzdem faszinierend, den Tieren zuzusehen! 
Seit Mitte Oktober liegt Belena nun wieder vor Panama City und so langsam beginnen wir schon mit den Vorbereitungen für die Pazifiküberquerung. In erster Linie heißt das Einkaufen, Einkaufen und Einkaufen....
Und natürlich die Dinge erledigen, die hier noch einfacher zu erledigen sind, als in den Weiten des Pazifiks.
Aber wir haben noch genug Zeit und lassen es gemütlich angehen. In der Hitze soll man sich ja nicht überarbeiten :-))

November 2012 Panama City
Ja, Ihr lest richtig. Wir liegen schon den ganzen November vor Panama City. Der Plan war ja eigentlich, nach der obligatorischen Einkaufsorgie wieder auf die Perlas zu segeln. Aber leider hat uns das Wetter einen Strich durch die Rechnung gemacht. Wir haben festgestellt, dass sich die Gewittertätigkeiten offenbar mehr in die Perlas verlagert haben. Von dort sind auch in den letzten Wochen einige Yachten mit Gewitterschäden hier eingelaufen, die alle in den Perlas vom Blitz getroffen wurden. 

Also sind wir doch lieber in Panama City geblieben. 
Apropos Pläne ändern: wir haben uns entschlossen, doch nicht nach Costa Rica zu segeln. Der Weg zur Isla del Coco ist weit und mit Wind ist nicht zu rechnen. Die ganze Strecke mehr oder weniger motoren möchten wir nicht. 
Weil Isla del Coco ein toller Tauchspot ist, wollten wir ja dort hin, aber mittlerweile ist es auch schwierig und langwierig, eine Genehmigung für den Aufenthalt dort zu erhalten. Da wir schon mal da waren, haben wir uns jetzt dagegen entschieden. Außerdem ist es dort noch feuchter und gewittriger als hier und es reicht uns langsam. Seglerfreunde haben uns geraten, nach Ecuador zu segeln. Dort soll es viel weniger regnen, weniger Gewitter geben und die Leute sind dort auch nett. Die Versorgungslage ist auch gut, also was will man mehr. 
Also bleiben wir noch eine Weile in Panama und genießen die Großstadt. Immerhin wird das für lange Zeit die letzte Großstadt sein, vor der Belena ankert.

Dezember 2012 Las Perlas
Nun haben wir es doch noch auf die Perlas gepackt. Einfach herrlich, wieder vor einer schönen Insel mit Palmen und Sandstrand zu ankern und klares Wasser zum Schnorcheln zu haben.

Die Wale sind wieder weitergezogen, aber dafür gibt es springende Mantarochen. Wir sehen jeden Tag, wie sich die Tiere aus dem Wasser katapultieren. Manche machen Saltos oder schrauben sich um ihre eigene Achse. Einem Segelfreund ist ein tolles Foto gelungen.
http://www.blauwasser.eu/
Panama City in der Vorweihnachtszeit haben wir sehr zwiespältig erfahren. Einerseits ist die Stadt schön geschmückt, aber anderseits ist es voll, laut, in jedem Supermarkt wird man mit Weihnachtsmusik vollgedudelt und vor Überfällen und Taschendieben muss man sich auch in Acht nehmen. Offensichtlich versuchen einige, sich so ihr Weihnachtsgeld zu beschaffen, denn dem weihnachtlichen Konsumzwang möchte man wohl auch hier nachgeben.
Unsere Einkäufe und Erledigungen für die Pazifiküberquerung sind soweit abgehakt. Wir werden Weihnachten noch auf den Perlas verbringen und dann werden wir wieder nach Panama City zurücksegeln. Silvester werden wir dann noch in Panama City verbringen und dann gehts weiter Richtung Südwesten.
Wir haben uns übrigens entschlossen, im neuen Jahr noch ein bisschen in Panama rumzusegeln und dann wollen wir versuchen, direkt die Osterinsel anzulaufen.
Die Osterinsel liegt etwas abseits der üblichen Route und es ist nicht so einfach die Insel anzulaufen. Sichere Ankerplätze, die bei jedem Wetter Schutz bieten, gibt es dort wohl nicht. Die Chance auf günstiges Wetter ist eher im Südsommer gegeben, also wollen wir dort so früh wie möglich sein. Wenn wir unterwegs sind, werden wir unsere Positionreports mit Kommentaren versehen, so dass Ihr unsere Reise besser verfolgen könnt. 
Aber wer weiß, wir sind ja ganz gut im Pläne umschmeißen! Wenn ich ein Jahr zurückdenke und an die damaligen Pläne...
Nun wünschen wir Euch allen noch Frohe Weihnachten und einen guten Rutsch ins Neue Jahr.