Logbuch 2013

   2013 Panama - Franz. Polynesien

 

Mitte Januar 2013 Las Perlas
Es ist nicht zu glauben! Am 3. 01. 2013 haben wir den Absprung von Panama City geschafft!
Den Silvesterabend haben wir auf dem Katamaran Felice verbracht. Wir hatten gemeinsam ein schönes Buffet gestaltet und von 23 Uhr bis mindestens 1 Uhr ein grandioses Feuerwerk von Panama City genossen.
Nach 13 Monaten in Panama haben wir uns danach endlich entschlossen, wieder neue Gefilde zu erobern. Der Abschied fiel uns auch deshalb so schwer, weil Panama eines der Länder ist, die uns sehr gut gefallen haben. Das Land ist sehr vielfältig und die Menschen hier sind freundlich und wir haben nur gute Erfahrungen gemacht. Das letztere hat natürlich auch mit Glück zu tun, denn auch hier gibt es böse Buben.
Ach ja, und das Wetter! Jetzt ist es traumhaft, keine Wolken am Himmel, keine Gewitter, aber die Regenzeit ist nicht so spaßig.
Nun sind wir wieder auf den Perlas und wild entschlossen, nicht mehr nach Panama City zurück zu segeln. Hoffen wir, dass es dabei bleibt. Wir kennen einige Segler, die wieder zurück mussten, teils wegen technischer, teils wegen gesundheitlicher Probleme. Also drückt uns mal wieder die Daumen, dass uns dies erspart bleibt.
Wir genießen die Zeit hier sehr. Wir schnorcheln oder tauchen, machen kleine Touren mit unserem Kajak und freuen uns auch, dass wir wieder einige Seglerfreunde treffen.
Wenn wir uns dann von den Perlas losreißen können, geht es auf jeden Fall Richtung Südwesten in die unendlichen Weiten des Pazifiks. 
Wir haben verschiedene Optionen, wohin die Reise gehen könnte.
Wir wollen versuchen zur Osterinsel zu segeln, aber in den letzten Wochen sind die Wetterbedingungen dort nicht so günstig, wie sie eigentlich jetzt sein sollten.
Mal sehen. Wir werden also unterwegs entscheiden, wohin die Reise geht. Möglicherweise segeln wir auch gleich durch nach Französisch Polynesien.
Also lasst Euch überraschen, wo wir ankommen werden und schaut halt mal immer auf unsere Positionreports. Die werden wir jeden Tag auf den neuesten Stand bringen.

28. 01. 2013 Puerto Villamil, Isla Isabela, Galapagos
Am letzten Tag auf den Perlas haben wir noch einen schönen Spaziergang auf der Insel San Jose gemacht und ein paar Kokosnüsse haben wir auch noch geerntet. Wir sind dann am 20. 01. 2013 Anker auf gegangen und haben nun endgültig Panama verlassen. 

Nach dem Frühstück ging´s los. Wir hatten starken achterlicher Wind und der legte dann immer mehr zu. Abends hatten wir dann teils über 35 Knoten Wind und liefen im durchschnitt 10-12 Knoten, in der Spitze auch schon mal 14 Knoten. Die Wellen waren ganz schön hoch, etwa 4 m, aber Belena lief wie auf Schienen und wir hatten keinen Einsteiger. Beim Einbruch der Nacht hatten wir nochmal viel Schiffsverkehr, 6 Frachter oder Tanker, die wohl alle auf dem weg zum Panamakanal waren. Danach gab es auf der ganzen Reise so gut wie keine Schiffsbegegnungen mehr.
Am 2. Segeltag kamen wir auch noch recht gut voran, aber der Wind ließ langsam nach. Schließlich erreichten wir die Kalmen, mussten etwas motoren, aber dann konnten wir mit einer leichten Brise wieder segeln. Ein paar Squals sorgten für Beschleunigung und letztendlich sind wir gut, dass heißt für uns, mit nur 6 Motorstunden durch die Kalmen gekommen.
Am 25. Januar haben wir dann den Äquator überquert. Die Sektflasche war schon gekühlt und wir haben auf die Südhalbkugel angestoßen. Wir hätten am gleichen Tag noch Landfall auf der Insel San Cristobal machen können, aber wir haben uns entschlossen, noch weiter bis zur Isla Isabela zu segeln. 
Das ist die größte und soll auch die schönste Insel von Galapagos sein. 
Wir sind gemütlich durch die Nacht und dann am nächsten Morgen mit wenig Wind nach Puerto Villamil gesegelt. Schon weit draußen haben wir Seelöwen gesehen. 
Am Ankerplatz liegt außer uns kein einziges privates Segelboot. Dafür sind aber viele Seelöwen um uns rum, Fregattvögel, Pelikane, Mantas und auch Blaufußtölpel. Später sehen wir am Strand sogar noch Pinguine. Irre, in der Nähe des Äquators  Pinguine!
Kurz nachdem wir angekommen waren, hatte es sich ein Seelöwe auch schon auf der untersten Stufe am Heck bequem gemacht und posierte für ein Fotoshooting.
Benno hat anschließend Fender und Leinen angebracht um ein Entern von Seelöwen zu vermeiden, denn die putzigen Tierchen scheißen alles voll. Die erste Nacht hat es funktioniert, aber die zweite Nacht wurden wir wach, weil sich die Burschen lautstark um den besten Platz gestritten haben. Einer saß sogar im Cockpit!
Wir waren ja schon mal hier und haben die Insel tagelang erkundet und diesmal wollen wir uns nicht so lange hier aufhalten. 
Wir melden uns bei den Behörden und alles geht sehr zügig und sehr freundlich vor sich. Wir machen mit dem Kajak die Gegend unsicher, schnorcheln und sehen uns natürlich auch an Land um.
Wir wollen noch den oder die Tiendas (kleine Supermärkte) stürmen und schauen, was es noch an frischem Gemüse, Obst oder sonstigem für uns gibt und dann geht es wieder weiter. 
Nächster Stopp: Osterinsel oder sonst wo :-))) 

08. 02. 2013 Bergfest
Also mit Osterinsel ist erstmal nix. Zumindest nicht mit Belena, vielleicht fliegen wir von Tahiti mal hin. Als wir von Galapagos los segelten, war die Osterinsel schon noch unser Ziel. Die ersten Tage hielten wir auch darauf zu. Aber dann waren die Wetterbedingungen doch  nicht so, wie sie im Wetterbericht versprochen waren.
Die ersten 2 Tage liefen noch ganz gut, wir hatten relativ wenig Wind und liefen hoch am Wind zwischen 7 - 9 Knoten. Noch im Kielwasser von Galapagos haben wir viele Seelöwen gesehen und auch sehr große Schildkröten, die ganz einfach auf der Wasseroberfläche dümpelten.
Aber der Wind fiel dann leider nicht aus der Richtung ein, aus der er laut Wettervorhersage sollte. Wir liefen schon hoch am Wind, aber der Wind drehte so ungünstig, dass wir zuviel nach Westen ablaufen mussten. Da die Windstärke auch noch heftig zugenommen hatte, hatten wir teilweise eine ganz schöne Knallerei gegenan.
Wir entscheiden uns bald, dass wir uns und Belena das nicht auf Dauer antun wollten. Am 1. Februar sind wir abgefallen um die Marquesas anzulaufen. Mittlerweile wissen wir, dass dies die richtige Entscheidung für uns war.
Das Wetter ist jetzt sowohl auf der Osterinsel, als auch Pitcairn und selbst Gambier noch sehr gestört und jede Woche zieht ein Tiefdruckgebiet über die Inseln. Im Moment und in den nächsten Tagen ist sogar richtiges Schietwetter auf der Osterinsel.
Das braucht kein Mensch und wir sind ja Schönwettersegler, wollen Spaß und müssen uns nix beweisen.
Das Segeln war anschließend sehr angenehm. Wir hatten ein Leben fast wie am Ankerplatz, außer das wir immer Wache gegangen sind.
Das haben wir uns aber auch angenehm gestaltet indem wir unseren normalen Lebensrhythmus haben einfließen lassen.
Da ich eine Nachteule bin, sieht unser normaler Wachplan so aus, dass Benno nach dem Abendessen schlafen geht. Ich bleibe dann bis 12 oder 1 oder auch mal bis 2 Uhr oder länger wach. Dann macht Benno den Rest der Nacht. Wenn es hell wird, dann frühstücken wir gemeinsam und Benno hat dann Freiwache bis zum Mittagessen. Nach dem Mittagessen mache ich wie auch am Ankerplatz meinen Mittagsschlaf, der halt nun etwas ausgedehnter ist. Meistens stehe ich ein bis zwei Stunden auf, bevor die Sonne sich zum Schlafen legt. Dann bereite ich das gemeinsame Abendessen und Benno ist anschließend wieder dran mit Nachtruhe. Wenn es besondere Vorkommnisse gibt, weichen wir von dem Plan ab.
Dazwischen sind immer unsere Funkrunden, wo wir mit unseren Seglerfreunden sprechen, die auch im Pazifik unterwegs sind. Es ist schön, wenn man Kontakt zu Freunden hat und sich nicht so allein auf dem weiten Ozean fühlt.
Zwischendurch fischen wir und unser letzter Fang war ein 130 cm langer und 10 kg schwerer Wahoo. Das ist ein sehr leckerer Speisefisch, dessen Filets erst unsere Mägen und dann unsere Tiefkühltruhe füllten.
Dann hatten wir auch noch Begegnungen der etwas dubiosen Art. Mitten auf diesem Ozean treffen wir auf ein anderes Schiff, dass nun auch ausgerechnet auf Kollisionskurs lief. Eine AIS Signal hat das Schiff nicht ausgesendet und auf UKW haben sie auch nicht reagiert. Seltsam! Zwei Tage später treffen wir wieder auf ein ähnliches Schiff, auch hier wieder keine Identifizierung möglich. Wir weichen wieder aus und diesmal folgen sie uns. Wir sind allerdings schneller und bald ist der Spuk vorbei.
Mittlerweile denken wir, dass das chinesische Treibnetzfischer waren, die eben auf den weiten Ozeanen unterwegs sind.
Ja, nun zum Bergfest: Die Hälfte der Strecke haben wir nun hinter uns. Nicht sehr schnell, da halt wenig Wind war, aber umso geruhsamer.
Der Sekt war schon gekühlt und wir haben heute auf das Ereignis mit einem leckeren Concha y Toro Brut angestoßen. 

19. 02. 2013 Baie Tahauku/Atuona/Hiva Oa/Marquesas/Französisch Polynesien
Wir sind angekommen in der Südsee! Der Stille Ozean hat seinem Namen alle Ehre gemacht und war freundlich zu uns. Wir haben es echt gut erwischt, keinen Regen und keine Gewitter unterwegs. Fast immer hatten wir eine leichte Brise und konnten gemütlich segeln und hatten eine sehr angenehme Reise und kamen ausgeruht an. Wir hatten keine Schäden zu beklagen, sind auch nicht in ein Fischernetz gelaufen, haben keinen Wal oder Container gerammt und auch gesundheitlich war alles bestens. 
Nach 21 Tagen ist unsere Reise sicher kein Rekordversuch, aber wir hatten auch meistens sehr wenig Wind. 
Das ist für die Jahreszeit hier eigentlich normal, da der Passat noch nicht so beständig und kräftig ist. Viele andere Segelboote hätten da sicher schon motoren müssen. Wir haben keine einzige Motorstunde verbraten und hatten bei den Verhältnissen sehr gemütliches Kaffeesegeln. 
Wir haben viel gelesen und uns anschließend über die gelesenen Bücher ausgetauscht, es gab Spiele-Nachmittage und natürlich wurde auch gelegentlich was am Boot gearbeitet, Alltag eben wie unter Seglern üblich.
Dazwischen hatten wir oft Begleitung von Delphinen, die offensichtlich Spaß daran hatten um unsere Büge zu tollen. Egal wie oft wir das erleben, es ist immer wieder faszinierend. Nachts erfreuten wir uns an den Sternen. Tolle Mondaufgänge und auch die Nächte ohne Mond waren schön, viele Sterne, dadurch relativ hell, manchmal Sternschnuppen und auch die Milchstraße war deutlich zu sehen. 
Wir hatten unterwegs relativ viel Schiffsbegegnungen, insgesamt 12, wohl alles Fischfangflotten aus Fernost.  Trotzdem war aber auch für uns noch was zum Angeln da. Zweimal haben wir einen großen Wahoo gefangen. Danach haben wir das Angeln eingestellt, denn der Tiefkühler ist jetzt erstmal voll genug.  Auch sonst ging es uns kulinarisch nicht schlecht. Dank des Tiefkühlers hatten wir immer Fleisch, gefrorenes Gemüse und andere Leckereien. Und ja, man kann auch Camembert einfrieren :-))
Nur die Tomaten und Bananen waren früh weg. In Galapagos konnten wir zwar noch frische Sachen nachbunkern, aber als wir weg segelten, kam gerade das Versorgungsschiff an. Danach hätten wir sicher noch mehr Auswahl gehabt und frischeres Gemüse kaufen können. 
Nun, der Landfall auf den Marquesas ist sicher etwas spektakulärer in Fatu Hiva, wie wir ja aus eigener Erfahrung wissen, aber wir sind auch von Hiva Oa begeistert. Auch hier gibt es hohe und üppig bewachsene Berge. Gegen Morgen haben wir das erste Mal Land gesehen und um 3 Uhr Bordzeit fiel der Anker vor Atuona, einer der Hauptorte der Marquesas. 
Apropos Bordzeit:  Wir haben die Bordzeit immer nach dem persönlichem Empfinden eingestellt, dass heißt nach Sonnenaufgang und Sonnenuntergang. Außerdem nach der Regel, dass sich alle 15 Längengrade die Zeit um eine Stunde verschiebt. Im Moment sind wir bei -9 Stunden UTC, dass heißt -10 Stunden deutsche Zeit. Ob das stimmt, wissen wir nach dem Landgang. Dürfte aber so etwa hinkommen. 
Nachdem der Anker in der schönen Bucht von Tahauku gefallen ist, wurde die kaltgestellte Sektflasche geöffnet. Wir stoßen auf unsere schöne Pazifiküberquerung an und auch auf unsere Freunde, insbesondere Gerdi und Frank, ohne die wir nicht so sorgenfrei durch die Welt schippern könnten. Das muss an dieser Stelle auch mal gesagt werden! Anschließend gibt es die letzten Langostinos vom Fischmarkt Panama City. 
Möge es uns nie schlechter gehen!

22. 02. 2013 Hiva Oa - Hanamoenoa/Tahuata
Heute sind wir von Atuona nach Hanamoenoa gesegelt. 
Aber erstmal der Reihe nach: also die Zeit beträgt UTC minus 9,5 Stunden oder MEZ minus 10,5 Stunden. In der Sommerzeit werden es 11,5 Stunden sein. In Tahiti werden es dann sogar 12 Stunden sein. Aber bis wir dort sind, wird es noch eine Weile dauern. Jetzt haben wir ja noch Cyclone Saison und deshalb werden wir noch bis Ende März in den Marquesas bleiben. Hierher verirrt sich selten mal ein Cyclone.
Anschließend wollen wir dann in die Tuamotus. Wie lange wir dort bleiben wollen, wissen wir noch nicht genau, aber irgendwann geht es dann weiter nach Tahiti. Dann werden wir die Gesellschaftsinseln bereisen. 
Wir wissen noch nicht, wo wir die Cyclone Saison verbringen wollen, die ja im Dezember anfängt. Wenn wir Belena sicher an Land auf den Gesellschaftsinseln lassen können, werden wir erstmal dort bleiben. Wenn nicht, dann geht es weiter westwärts nach Neuseeland. Dort würden wir Belena auch parken wollen und dann mal Urlaub vom Boot machen. Eine weitere Option besteht darin, wieder auf die Nordhalbkugel nach Hawaii zu segeln. Letztendlich hängt alles vom Wetter ab und wir werden uns rechtzeitig entscheiden müssen.
Soviel zum Stand der Pläne heute, aber Ihr wisst ja, wir sind sehr groß im Pläne ändern. 
Wir waren natürlich mehrmals in Hiva Oa an Land, das erste Mal zum Einklarieren bei der Gendarmerie. Dort mussten wir nur ein Formular ausfüllen und unsere Pässe vorzeigen und abstempeln lassen. Das war´s! Keine Probleme, keine Gebühren! Bis auf die paar Cent für eine Briefmarke, denn unser Zollformular muss nach Papeete geschickt werden. 
Frankreich eben, obwohl uns der Postbeamte den Unterschied zwischen Dom und Tom erklärt hat. DOM heißt Departement Outre Mer und TOM heißt Territoire Outre Mer. Letzteres hat eine eigene Währung und ist in einigen Bereichen auch unabhängiger von Frankreich. Der Postbeamte war übrigens einer der fröhlichsten Menschen, den wir je bei der Post angetroffen haben. Er war super gut drauf und hat mit uns gescherzt und sprach sogar ganz gut englisch.
Apropos Sprache: eigentlich muss ich mich ja schämen, da ich ja eigentlich lang genug in der Schule Französisch gelernt habe. Aber wenn ich jetzt einen Satz formulieren will, dann fällt er mir erstmal in Spanisch ein. Richtig doof, aber wird schon wieder. Aber toll, die Leute sind bemüht, einen zu verstehen und sind sehr hilfsbereit. Im Supermarkt beim Bezahlen merkte die Dame an der Kasse, dass mir die Geldscheine noch etwas unvertraut sind. Sie nimmt verschiedenen Banknoten aus der Kasse und zeigt mir genau, wo die Unterschiede sind und worauf ich achten muss, damit ich die Scheine nicht verwechsele, denn teilweise sehen sie sich sehr ähnlich. 
Der Weg ins Dorf Atuona ist von unserer Bucht schon ein ganzes Stück zu laufen so um die 4 km. Aber es ist absolut kein Problem per Anhalter zu fahren. Sogar wenn die Rückbank voll mit Zeug geschmissen ist, wird für uns Platz geschaffen. 
Als wir in den Ort wollten um die Gräber von Jacques Brel und Paul Gauguin zu besuchen, hat uns der Fahrer sogar bis zum Friedhof gebracht. Der Friedhof sei sehr hoch gelegen und der Weg dorthin sei sehr steil, also hat er uns extra hingefahren. Nun, so haben wir die tolle Aussicht vom Friedhof ohne Schweißausbrüche genossen.
Eingekauft haben wir auch. Die Auswahl war zwar nicht allzu prickelnd, aber wir haben doch einiges an frischem Gemüse ergattern können. Und natürlich auch Baguette, französische Salami, Käse und andere Leckereien.
Das Benno die Bananen ausgegangen sind, hat ja allgemein großes Interesse hervorgerufen :-)) Nun haben wir wieder welche an Bord.
Obst findet sich hier in den Supermärkten allerdings eher selten, weil die Leute wohl alle Selbstversorger sind. Man kriegt Obst geschenkt, oder man pflückt es einfach. Wir haben hier schon Avocados, Papaya, Limonen und Mangos gepflückt. Bananen bekamen wir geschenkt.
Wir haben uns auch eine Sim Karte gekauft und sind jetzt telefonisch zu erreichen. Die Telefonnummer ist: 00689367151. Davor noch eine billige Vorwahl gesetzt und los gehts.
Denkt aber an die Zeitverschiebung: am besten sind wir zu erreichen, wenn Ihr aufgestanden seid und dann bis etwa 9 Uhr deutsche Zeit oder ab abends 19 Uhr deutsche Zeit, dann sitzen wir hier meistens beim Frühstück. 
So, das wär´s für´s erste und mehr von der nächsten Insel.

26. 02. 2013 Tahuata - Hanavave/Fatu Hiva
Die Tage in Tahuata waren richtig schön. Die Bucht von Hanamoenoa hat einen hellen Sandstrand, sehr selten auf den Marquesas, und viele Palmen. Dahinter erheben sich die üppig bewachsenen Berge. Sie gilt zu Recht als einer der schönsten Buchten auf den Marquesas, so die Aussage in den Cruising Guides. Aber über Superlative dieser Art werden wir noch öfter stolpern.
Jedenfalls sind wir hier das einzige Segelboot. In der Hochsaison ist das anders, da tummeln sich hier wohl immer viele Yachten.
Das tollste waren aber die Mantas in der Bucht. Erst sahen wir sie an der Oberfläche schwimmen und da sie recht nah beim Boot waren, sind wir ins Wasser um mit ihnen zu schnorcheln. Und das war ein besonders schönes Erlebnis! Wir sind beim Tauchen schön öfters Mantas begegnet und waren ihnen teilweise auch recht nah, aber so beeindruckend wie diesmal, haben wir es noch nie erlebt.
Die Tiere sind ständig um uns rum geschwommen, haben Pirouetten gedreht und sich durchs Wasser geschraubt. Sie waren zum Greifen nah und manchmal haben sie sich auf den Rücken gedreht und uns direkt in die Augen geschaut. So hat es jedenfalls ausgesehen. Das ganze Spektakel hat über eine Stunde gedauert und wir haben auch ein paar schöne Fotos gemacht.
Nach ein paar Tagen sind wir die Küste ein Stückchen runter gefahren und haben in der Baie Hapatoni geankert. Hier ist ein kleiner Ort und wir haben einen netten Spaziergang gemacht.
Da der Wind günstig stand, haben wir uns entschlossen, als nächste Insel Fatu Hiva anzulaufen. Diese Insel ist zwar von Galapagos die erste Insel, die man auf den Marquesas erreichen kann, aber man kann hier nicht einklarieren. Deshalb sind wir erstmal nach Hiva Oa gesegelt, aber Fatu Hiva auslassen, kam auf gar keinen Fall in Frage! Viele bezeichnen sie als die schönste Insel der Marquesas (schon wieder ein Superlativ) und da ist sicher was dran.
Jedenfalls war das Hereinsegeln in die Bucht von Hanavave mit nichts zu vergleichen. Die Sonne im Rücken haben sich die steilen, grün bewachsenen Berge von ihrer besten Seite gezeigt. Die ersten Entdecker haben die Insel Baie de Verges genannt aber den Missionaren war wohl der Name zu anstößig und sie haben einfach ein i eingefügt und schon wurden aus den Phalli Jungfrauen, Baie de Vierges.
Wir sind auch hier das einzige Segelboot, genießen diese herrliche Bucht und freuen uns schon auf den Landgang.

05. 03. 2013 Fatu Hiva - Anse Ivaiva Iti/Tahuata
In der ersten Nacht vor Fatu Hiva hatten wir dann unseren ersten Regen seit Panama. Es hat zwar nicht lange geregnet, aber es hat gereicht, das Salz von Belena abzuwaschen, denn die Überfahrt von Tahuata nach Fatu Hiva war etwas gegenan und daher hatte es ein paar Salzduschen gegeben.
Gut, dass außer uns kein weiteres Segelboot in der Bucht lag, denn der Ankergrund ist sehr schlecht. So hatten wir genug Platz und konnten uns zwischen dem ganzen Geröll am Boden ein sandiges Plätzchen suchen, wo der Anker gut hielt.
Wir konnten dann entspannt unseren Landgang machen und brauchten keine Sorge um Belena zu haben, denn durch die hohen Berge gibt es auf Fatu Hiva ziemlich heftige Fallböen.
Da alle Segler auf allen Inseln immer Wasserfälle besichtigen wollen, wie es ein Seglerfreund mal ausdrückte, haben auch wir uns aufgemacht, einen schönen Wasserfall auf Fatu Hiva zu besichtigen. Das Wasser fällt aus etwa 60 Metern in einen erfrischenden Pool. Der Weg dorthin ist nicht ganz einfach, aber mit etwas Kraxelei kommt man schon hin. 
Glücklicherweise hatten wir auf dem schweißtreibenden Weg keine Moskitos oder sonstige stechenden, beißenden Biester. 
Wir haben auch noch sonst nirgends Bekanntschaft gemacht mit den Plagegeistern der Marquesas, den Nono Fliegen, die einen hier normalerweise ganz schön quälen können.
Es herrscht jetzt noch Trockenzeit und da gibt es wohl noch keine Nonos.
Das Schnorcheln in der Bucht ist durchwachsen, manchmal ist es trüb und manchmal auch recht klar. Wir haben hier schon mehrmals eine Schildkröte gesehen.
Eines Morgens taucht plötzlich die Aranui 3 in der Bucht auf. Dies ist sowohl ein Versorgungsschiff, als auch eine Art Kreuzfahrtschiff und die Ankunft der Aranui ist im Ort das Ereignis.
Für die Touristen werden Tänze vorgeführt, es gibt Leckereien der einheimischen Küche zu probieren wie frittierte Brotfrucht, gebackenen Bananen und die leckeren Pampelmusen und man zeigt auch wie Monoi-Öl hergestellt wird. Dazu werden natürlich auch Souvenirs zum Kauf angeboten, wie schöne Holzschnitzereien, Pareos und Tapa, ein Stoff, der aus Baumrinde hergestellt wird. 
Erstmal werden aber die Waren ausgeladen und wir haben schon schöne Kartoffeln und Zwiebeln entdeckt, die wir später im einzigen Laden der Ortes kaufen wollen. 
Später, als die Touristen abgezogen sind, ist der kleine Laden proppenvoll. Wir kaufen unsere Kartoffeln und Zwiebel und es gibt sogar noch Käse zu erschwinglichen Preisen.
Obst gibt es auch hier nicht zu kaufen, aber man bekommt es auch hier geschenkt. Eine alte Frau schenkt uns diesmal Bananen, Pampelmusen, Limonen und sogar noch frisches Basilikum und Minze aus ihrem Garten.
So segeln wir denn voll mit duftenden Früchten von Fatu Hiva ab. Die anderen Inseln wollen auch noch erkundet werden.

07. 03. 2013 - 10. 03. 2013 Tahuata - Hiva Oa - Ua Huka - Taipivai/Nuku Hiva
Beim Wegsegeln in Fatu Hiva sehen wir noch einige Delphine in der Bucht. Aber diesmal haben sie uns nicht, wie so oft, begleitet. Als wir aber von Tahuata in den Norden von Hiva Oa gesegelt sind, da waren fast die ganze Zeit welche um uns rum.
Wir hatten uns für die Anse Ivaiva Iti auf Tahuata entschieden, weil in Hanamoenoa schon einige Boot lagen und es uns dort zu voll war. Wir ankerten praktisch eine Bucht weiter südlich und dort hat es uns auch sehr gut gefallen. Nur Mantas haben wir leider dort nicht gesehen, vielleicht hätten wir ein bisschen mehr Geduld haben sollen. 
Aber wir wollen auch noch gerne in den Norden von Hiva Oa und der Wetterbericht versprach, dass dort im Moment kein Nordschwell sein sollte, also sind wir hin. 
Der Anker fiel in der Baie Hanamenu, rechts und links von hohen, kahlen Bergen umgeben und am Ende der Bucht ein paar Häuser. Abends haben wir sehr lange mit der Taschenlampe ins Meer geleuchtet und die Fische sind nur so gesprungen. Es waren sehr viele Fische im Wasser, sodass das Wasser nur so gebrodelt hat.
Am nächsten Tag war doch so viel Schwell, dass wir nicht an Land sind und lieber in die nächste Bucht wollten. Der Anker fiel dann in der Baie Hanaiapa, von wo sogar eine Straße nach Atuona geht. Aber leider war auch dort soviel Schwell, dass die Jugendlichen am Strand Wellenreiten gemacht haben. Aber da dort kein Sandstrand war, sondern Steine, haben wir auf einen Landgang verzichtet.
Also weiter nach Ua Huka. Erst sind wir hoch am Wind gesegelt, weil der Wind später am Tag ungünstiger für uns drehen sollte, aber dann war es angenehmes Segeln. Am frühen Nachmittag fiel dann der Anker auf ein sandiges Plätzchen in der Hane Bay.
Diese Insel wird nicht von sehr vielen Seglern besucht, den meisten ist es wohl zu schwellig an dem Ankerplatz, aber uns macht das nix aus. Der kleine Ort macht einen sehr relaxten Eindruck. Der Kunstladen, der im Cruising Guide noch eingezeichnet ist, existiert nicht mehr, das Museum war geschlossen, aber ein junger Mann hat uns einen Flyer gegeben um uns in eine Pizzeria zu locken. Leider geht das nur abends und wir hatten erst Mittag selbstgemachte Pizza. 
Wir sind dann noch ein bisschen rumgelaufen, haben außer Limonen noch Mangos, Orangen und Sternfrüchte eingesammelt und hatten später an Bord einen geruhsamen Abend. 
Die Nacht war allerdings etwas unruhig, mit heftigen Fallböen und ausnahmsweise mal Regen (fängt die Regenzeit jetzt an?) und so wollten wir keine weitere Nacht an diesem Ankerplatz verbringen.
Wir wollten weiter in die Westbucht, die ganz schön sein soll. Schön ist sie auch, aber wir hatten mit dem Ankern kein Glück und der Anker fiel in Felsen. Wir hatten keine Lust, ewig lang einen sandigen Spot zu suchen und sind dann wieder Ankerauf um nach Nuku Hiva zu segeln. 
Wir haben uns für die östlichste Bucht von Nuku Hiva entschieden, die Baie du Controleur, die sich in drei verschiedene Bucht verzweigt. Als wir um das Kap Tikapo sind, haben wir jede Menge große Mantas gesehen. Der Anker fiel dann in der Bucht Hanga Haa vor dem Ort Taipivai, wo sich damals Melville versteckt hat, als er von einem Walfängerboot geflüchtet ist.
Abends haben wir noch lange bei Licht im Cockpit gesessen und nix von Nonos oder sonstigen Biester gemerkt. Die Südküste von Nuku Hiva soll besonders schlimm von Nonos geplagt sein. Morgen werden wir es rausfinden.

13. 03. 2013 - 17. 03. 2013 Taipivai - Baie d´Anaho
Juhu, immer noch keine Nonos! Wir sind mit dem Dinghi an den Strand gefahren und dann haben wir eine erste Erkundungstour ins Dörfchen gemacht. Dort, wo laut Cruising Guide eine Kaffeeplantage sein soll, haben wir nichts dergleichen entdeckt, dafür Noni-Plantagen ohne Ende. Die Nonifrucht soll gegen verschiedene Krankheiten helfen, von Diabetes über Bluthochdruck und sogar Krebs. Laut Wikipedia ist die Wirksamkeit aber nicht nachgewiesen, aber dafür steht sie im Verdacht, einige gesundheitliche Schäden wie an der Leber oder den Nieren zu verursachen. Die produzierende Firma sieht da natürlich keinen Zusammenhang und durch geschicktes Marketing verkauft sich das Zeug wohl sehr gut, obwohl es nicht gerade lecker schmecken soll. Na ja, mit der Gesundheit ist immer gut Geld verdient, die vielen neuen Pick-Ups, die hier mittlerweile rumfahren, sprechen wohl auch eine deutliche Sprache.
Landschaftlich ist es sehr schön und die Vorgärten sind rausgeputzt, als ob es um einen Wettbewerb ginge. Kein Müll und Dreck fliegt durch die Gegend, statt dessen Blumen, Blumen, Blumen.
Wir haben in einem kleinen Lebensmittelladen, der überraschend gut sortiert war, einige Kleinigkeiten gekauft und wurden gleich vom Ladenbesitzer mit einer großen Tüte reifer Mangos beschenkt. 
Am nächsten Tag haben wir wieder dort eingekauft, diesmal nur Baguette, leckeres frisches Bananengebäck und ein Eis und wir wurden schon wieder beschenkt, diesmal mit einer großen Bananenstaude. Benno hatte ganz schön zu schleppen bis zum Dinghi, da wir unterwegs auf unserer kleinen Wanderung auch noch Kokosnüsse gefunden hatten.
Wir hatten vorher noch einen Spaziergang zu einem Marae, einer alten Kultstätte mit Tikis gemacht. In einer Beschreibung hieß es, der Weg solle eine Stunde den Berg hochgehen und der Schwierigkeitsgrad wurde mit irgendwas zwischen easy hike und death march eingestuft. Na ja, es ging zwar den Berg hoch, aber zum Teil war der Weg schattig. Also halb so wild. Zum Glück gab es keine Nonos, nur Ameisen auf dem Weg, aber die waren nicht so schlimm.
Als nächstes Ziel haben wir uns Taiohae ausgesucht. Das ist der Hauptort und auch der größte Ort in den Marquesas. Hier finden wir auch zum ersten Mal mehrere Segelboote in der Bucht vor, darunter auch Einige, die hier die Cycloneseason verbracht haben oder die schon einige Jahre hier fest liegen. 
Der Ort hat ein vernünftiges Dinghidock, direkt am Dock gibt es ein paar Snackbuden, die gutes Essen anbieten. Dort wird auch von den Fischern der Fang angelandet, gleich geputzt, die Reste ins Meer geworfen und deshalb gibt es auch hier gleich ein paar Haie zu sehen.
Nicht weit weg ist die Markthalle, das Touristoffice und ein Haus, in dem die Künstler ihre Produkte verkaufen. In Laufnähe finden sich auch 2 Lebensmittelläden, neben den in Hiva Oa die bestsortiertesten in den Marquesas. 
Wir können hier im Ort auch Obst und Gemüse in großer Auswahl kaufen. 
Herz, was begehrst du mehr, hier lässt es sich aushalten. Aber vielen Seglern behagt der Schwell nicht so sehr, der mal mehr, mal weniger in die Bucht steht. Uns macht er nicht so viel aus und wir genießen mal wieder nach langer Abstinenz Internetzugang bis zum Abwinken. 
Nach ein paar Tagen zieht es uns aber doch weiter. Wie in allen Cruising Guides erwähnt auch auch von allen Segler, die wir getroffen haben, bestätigt, soll die Baie d´Anaho die schönste Bucht von Nuku Hiva sein und viele sagen auch, es sei die schönste Bucht der Marquesas. 
Also reißen wir uns vom Internet los und der Anker geht wieder hoch. Da wir nach Osten gegen die vorherrschende Windrichtung segeln und wir nicht motoren wollen, kreuzen wir erstmal wieder in die Baie de Controleur. Diesmal fällt der Anker in der östlichsten Bucht vor dem kleinen Örtchen Hooumi. Hier paddeln wir auch mit dem Kajak an Land und sehen ein Bilderbuchdörfchen. Einfach nur idyllisch und schön. Wir laufen durch den Ort und als wir wieder mit dem Kajak an Bord wollen, treffen wir noch eine junge Frau, die uns auffordert, doch noch an Pampelmusen und Limonen zu pflücken, wie viel wir auch wollen. Da ist der tägliche, frische Limonensaft ja wieder gesichert. 
Beim ersten Mal, als wir um Kap Tikapo gesegelt sind, haben wir jede Menge Mantas gesehen und deshalb wollen wir dort mal schnorcheln gehen. Wir fahren also mit dem Dinghi raus und sehen plötzlich Delphine. Zu unserer großen Überraschung folgen sie unserem Dinghi, wie wir das schon so oft mit Belena erlebt haben. Sie springen um unser Dinghi rum und folgen uns eine ganze Weile auf unserem Weg aus der Bucht zur dem kleinen Felsen, der Kap Tikapo vorgelagert ist. So was haben wir noch nie erlebt! Zwar folgen uns oft Delphine, wenn wir mit Belena segeln, doch mit dem Dinghi ist uns das noch nie passiert. 
Als dann der Wind nicht gar so sehr aus Osten bläst, folgen wir unserem Plan, nach der Baie d´Anaho zu segeln. Die ersten Meilen, bis wir um die Südostecke waren, mussten wir motoren, aber dann können wir schön bis in die Ankerbucht segeln. 
Diese Bucht selbst ist so geschützt, dass man am Ankerplatz das offene Meer nicht sehen kann. 
Auf den ersten Blick können wir die Schönheit des Platzes bestätigen und wir werden sicher eine Weile hier bleiben.

24. 3. 2013 - 26. 3. 2013 Baie d´Anaho - Taiohae
Wir können uns der Meinung über die Schönheit der Bucht voll anschließen, dies war bisher der Ankerplatz auf den Marquesas, der auch uns am besten gefallen hat. 
Am ersten Tag haben wir gleich die Ochsentour gemacht. Eine Stunde Berg rauf, eine Stunde Berg runter. Dann im Dorf Hatiheu alles angeschaut, was es anzuschauen gibt, Baguette gekauft und dann wieder eine Stunde Berg rauf und eine Stunde Berg runter. Für ein Baguette ein bisschen zu anstrengend, da backe ich doch lieber selbst, aber die Ausblicke, die wir unterwegs hatten, waren fantastisch. 
Ein zweites Mal haben wir aber die Tour nicht gemacht, es gab auch sonst noch genug zu entdecken. Ein sehr schöner Weg geht erst entlang der Küste und dann nur ein bisschen bergauf und wieder runter, an einer Farm vorbei zu einem Luvstrand. Völlig menschenleer, wir finden dort Kokosnüsse und schlachten sie gleich dort. Auf dem Rückweg, das Gras unterwegs hat teilweise Golfplatzqualität, treffen wir auf der Farm einen alten Mann an. Wir fragen nach Tomaten und was er sonst noch so hat. Da wir vorsorglich Jutetaschen mitgebracht haben, können wir Tomaten, rote und grüne Paprika, Auberginen, Honig - und Wassermelonen einpacken. Als wir bezahlten wollen, winkt der alte Mann ab. Er will nichts haben und der Patron ist weit weg. Auch gut. 
Das bleibt nicht das einzige Mal, dass wir den schönen Weg nach Haatuatua gehen. Das Baden ist da allerdings nicht zu empfehlen, wir haben am Strand jede Menge angeschwemmter portugiesische Galeeren gesehen (sehr giftige Quallenart). Aber das Schnorcheln in der Baie d´Anaho ist dagegen sehr interessant. Es gibt viele Fische, Pulpos und auch Schildkröten, die wir immer wieder sehen. Einmal beobachten wir zwei Schildkröten sogar bei der Paarung. 
Außer uns liegt noch ein Einrumpfboot mit einer kanadischen Flagge in der Bucht. Wir kommen miteinander ins Gespräch, der Mann kam aus Deutschland und ist vor vielen Jahren nach Vancouver ausgewandert. Nun segelt er schon seit 15 Jahren und wir haben viel Gesprächsstoff. 
So kommen wir auf die Idee, an einem Abend ein Lagerfeuer am Strand zu machen und wir haben auch was zum anschließenden Grillen dabei. Es war ein schöner Abend.
Aber irgendwann geht es dann doch weiter. 
Wenn es Windstill ist, kommen manchmal kleine Biester und ich habe schon ein paar Einschläge. Wenn man nicht dran kratzt, dann juckt es weniger und es ist dann besser auszuhalten. Aber das sagt uns auch, dass bald die Regenzeit hier anfängt und die Invasion von Nonos massiver werden wird. Dann wird es für uns Zeit zu den Tuamotus zu segeln, aber noch ist es nicht so weit. Die Marquesas haben noch viel zu bieten.
Wir segeln gegen den Uhrzeigersinn um Nuku Hiva und unser neuer Ankerplatz ist in der Baie Hakatea. Von hier aus kann man in zweieinhalb Stunden zu einem schönen Wasserfall wandern. Diesmal ist es nicht so anstrengend, da es nicht steil bergauf geht, sondern der Weg folgt einem Flusslauf. Nur ein paar Bäche sind zu überqueren, aber das frische Wasser kühlt auch schön ab. 
Der Wasserfall soll mit seinen 350 Metern der höchste in Polynesien und der dritthöchste der Welt sein. Wenn man am Pool steht, den der Wasserfall gebildet hat, sieht man aber nur ein kleines Stückchen davon. Der Rest verschwindet hinter Felsen, außerdem hat es bisher nicht viel geregnet und man hatte uns vorher schon gesagt, der Wasserfall sei ausgetrocknet. Nun, das hat nicht ganz gestimmt, aber das Wasser ist nur so ein bisschen runtergetröppelt. Aber der Weg war hier eindeutig das Ziel und die kleine Wanderung hat uns sehr gut gefallen. 
Nach der Wanderung haben wir noch Schwätzchen mit ein paar Einwohnern des Tales gemacht. Wir wurden zu frischer Kokosnuss eingeladen und auch zu gebackenen Bananen, Pampelmusen und frischem Limonensaft. 
Anschließend sind wir mit viel frischen Obst und auch Kräutern wieder zu unserem Kajak gegangen und sind zu Belena gepaddelt. 
Als wir in die Bucht gefahren sind, hatten wir schon einige Mantas gesehen. Nun schwimmen sehr viele um unser Boot rum und wir können sie gut vom Deck aus beobachten, da sie sehr nahe an uns heranschwimmen. 
Bevor wir Nuku Hiva verlassen, wollen wir wieder nach Taiohae. Wir wollen nochmal schauen, was die Lebensmittelläden so für uns haben und wollen auch noch ein bisschen Sightseeing machen. Leider müssen wir die 4 Seemeilen bis Taiohae motoren, da uns der Wind genau auf die Nase weht, aber es ist ja nicht weit und wir sind bald da.

31. 03. 2013 Baie Taiohae/Nuku Hiva - Baie d´Hakahau/Ua Pou
Als wir in die Bucht von Taiohae eingelaufen sind, haben wir mal wieder Segler getroffen, die wir zuletzt in Panama gesehen hatten. Es füllt sich jetzt langsam hier, immer mehr Boote kommen nun nach ihrer Pazifiküberquerung hier an. 
Wir haben mittlerweile die touristischen Highlights von Taiohae besucht, die wir beim ersten Besuch etwas vernachlässigt hatten. 
Dies sind in erster Linie die Kathedrale, die sogar Bischofssitz ist und der alte Kultplatz am Meer, der mit vielen Tikis schön restauriert wurde. Wir sind auch bis ans letzte Ende der Bucht gelaufen, wo das Keikahanui Hotel steht, welches früher Rose und Frank gehört hat. Zwei Amerikaner, die mit ihrem Segelboot hier hängengeblieben sind und dieses Hotel aufgemacht haben. Sie waren immer sehr seglerfreundlich eingestellt und sind in vielen Cruising Guides erwähnt. Rose ist nun seit vielen Jahren Witwe und hat nun ein kleineres Hotel und ein Restaurant. Hier haben wir lecker einheimische Küche genossen und später haben wir auch noch einen Besuch in Roses privatem Museum gemacht, wo sie viele interessante Artefakte gesammelt hat und sich freute, sie uns zu zeigen. 
Wir machen natürlich auch ein Schwätzchen und erfahren so allerlei. 
Rose, die ja nun schon seit Jahrzehnten auf der Insel lebt und auch die Seglersituation ganz gut kennt, hat kein gutes Haar an Jimmy Cornell gelassen. Er sei ein Geschäftemacher ohne Skrupel und außerdem würde er alle Segler in die Irre leiten, mit dem Rat, die Marquesas wegen der Cycloneseason nicht vor April anzulaufen. Das sei völliger Blödsinn, da es im Dezember hier am schönsten sein.
Na ja, ganz unrecht hat die alte Dame wohl nicht, wir sind jedenfalls sehr froh gewesen, noch in der Trockenzeit auf den Marquesas angekommen zu sein. Wir wissen auch von anderen Seglern, die die Cycloneseason hier verbracht haben, dass die Monate von Dezember bis März die besten Monate auf den Marquesas sind. Cyclone gibt es hier tatsächlich nur sehr wenige und wenn, dann nur mit relativ wenig Wind, da sie hier erst entstehen.
Da im Oktober 2011 der deutsche Segler Stefan hier auf Nuku Hiva ermordet wurde (den wir 2009 auf Curacao kennengelernt haben), haben wir sie auch nach ihrer Sicht der Dinge und nach der Einschätzung der Einheimischen gefragt. Nun, die Geschichte, die sie uns erzählt hat, weicht erheblich von dem ab, was wir in der deutschen Presse gelesen haben. Der Einheimische ist in dieser Version der Unschuldige, was angeblich jeder auf Nuku Hiva so sieht. Ob da jemals die Wahrheit herauskommen wird? 
Wir haben uns dann irgendwann wieder verabschiedet und sind wieder aufs Boot. 
Ach ja, fast hätte ich vergessen, von dem tollen Abendessen im Keikahanui Hotel zu erzählen. Die Lage ist schon mal toll! 
Wir waren schon am späten Nachmittag im Hotel und haben erstmal die Gegend erkundet. Wir sind zu einem schönen Aussichtspunkt fast am Eingang der Bucht gelaufen und haben das wilde Meer fotografiert. Hier wurden uns Tauchplätze empfohlen, aber bei den jetzigen Bedingungen ist das keine gute Idee, dort zu tauchen.
Zurück im Hotel haben wir bei einem leckeren Cocktail die wirklich sehr schöne Sicht auf die Bucht genossen. Wir hatten Glück, das wir an einem Freitag Abend hier waren, denn da war Happy Hour mit der Hälfte der sonstigen Preise. 
Anschließend haben wir dort zu Abend gegessen. Die Curried Goat in Coconut Milk war der Renner! Ich hatte schon öfter Ziege gegessen, aber meistens war es eine herbe Enttäuschung, das Fleisch zu zäh. Aber hier war es wirklich sehr schmackhaft und zart. 
Am Samstag nochmal die Einkaufsrunde, eine letzte Crêpe am Stand direkt am Dinghianleger und dann am nächsten Tag ab nach Ua Pou.
In einem der zahlreichen Cruising Guides wird Ua Pou vom Autor als sein Lieblingsplatz bezeichnet. Also können wir diese Insel nicht auslassen und werden uns dann unsere eigene Meinung darüber bilden.

06. 04. 2013 - 11. 04. 2013 Baie d´Hakahau - Raroia/Tuamotus
An unserem Segeltag von Nuku Hiva nach Ua Pou hatte der Wind eine leichte Nordkomponente und wir hatten ein angenehmes Segeln. Ich habe unterwegs Bananenmarmelade gekocht, denn die Bananen werden an der Staude doch alle mehr oder weniger gleichzeitig reif und wir können ja schließlich nicht jeden Tag flambierte Bananen essen. Ich habe zwar keinen Gelierzucker, aber die Bananen zerdrückt, mit Limonensaft gekocht und dann in Gläser gefüllt geht auch. Das hält vielleicht nicht ewig, aber mit Sicherheit länger, als an der Staude.
Wir kommen gegen Mittag in der Baie d´Hakahau an und da wir wieder mal das einzige Segelboot sind, haben wir die freie Auswahl, wo wir den Anker werfen. 
Es ist Ostersonntag und der Strand ist bevölkert. Überall raucht der Grill und die Kinder tummeln sich im Wasser. Wir relaxen an Bord und genießen die außergewöhnliche Skyline mit den spitzen Lavakegeln, die das besondere Merkmal von Ua Pou sind.
Am nächsten Tag paddeln wir mit dem Kajak an Land und machen eine Runde durchs Dorf. Es ist Ostermontag, die Straßen sind wie ausgestorben, weil wieder alle am Strand sind. Wir melden uns bei der Gendarmerie (werden dort wie alte Freunde begrüßt), finden einen offenen Lebensmittelladen und speisen in einem kleinen Restaurant gegenüber. Die Crevette aux Legumes sind hervorragend und auch die Pizza schmeckt gut. Während unserer Zeit in Hakahau waren wir fast jeden Tag dort essen. 
Von der Bucht führt ein Weg zu einem Aussichtspunkt, zwar den Berg hoch, aber gut zu laufen. 
Noch sensationellere Ausblicke hat man auf der Straße von Hakahau nach Hakahetau, einem kleinen Ort an der Nordwestseite der Insel. Wir sind die Strecke per Anhalter gefahren, was ja auf den Marquesas immer gut klappt und der Fahrer hat an besonders schönen Stellen sogar extra für uns angehalten, damit wir Fotos machen konnten. 
Wir hatten Glück mit unserem ersten Fahrer, Jérôme, der der Besitzer der Pension Pukue´e und ist und er hat uns bis zum Flughafen mitgenommen, da er dort Gäste abgeholt hat. Er bietet auch Trekkingtouren an und hat uns viele Informationen über die Insel gegeben. Es ist schon interessant, das Ua Pou landschaftlich so völlig anders als Fatu Hiva wirkt. Fatu Hiva ist grün, grün, grün und Ua Pou, zumindest auf der Ostseite teilweise sehr karg. Es gibt zwar Bäume, aber die sind ganz vertrocknet, wo nicht künstlich bewässert wird. Jérôme erklärte, dass der ständige Nordostwind dafür verantwortlich ist und er gibt auch dem starken La Nina Wetterphänomen von 2010 und 2011 die Schuld daran. Es hatte während dieser Zeit sehr wenig geregnet und die Natur hat sich immer noch nicht davon erholt. 
Das Dorf Hakahetau ist sehr hübsch und wir werden auch nochmal mit Belena hin fahren. 
Wir sind rechtzeitig in Hakahau zurück um noch in unserer Pizzeria Mittagessen zu können. 
Bevor wir aufs Boot zurückgehen, sammeln wir noch jede Menge Mangos und Limonen ein, von einem Baum der auf einem öffentlichen Gelände steht.
Wir sitzen abends im Cockpit und schauen, was uns so geboten wird. Da Freitag Abend ist und das Wochenende wohl schon anfängt, waren wieder ganz viele Auslegerkanu-Paddler unterwegs. Alles junge, muskulöse Burschen, die mit ihren Ausleger-Booten im Surf der Brandungswellen ihren Spaß hatten. Wohlgemerkt an einem steinigen, felsigen Strand, aber die Jungs hatten alles im Griff. Sogar ein Steh-Paddler war dabei, der in der Brandungswelle geritten ist. 
Abends waren dann auch noch die Wolken weg und wir hatten einen schönen Ausblick auf die Berge, wirklich beeindruckend. 
Mittlerweile hatten wir in Hakahau den ersten Regentag und wir fanden, dass es langsam Zeit wird, dass wir auf die Tuamotus verschwinden. Die Regenzeit fängt wohl nun auf den Marquesas an. 
Nachdem wir uns auch vom Internet losreißen können (die nächste Möglichkeit für Internet gibt es erst wieder in den Tuamotus auf Fakarava), geht der Anker mal wieder hoch und wir segeln nach Hakahetau. 
Die Bucht von Hakahetau ist grüner und gefällt uns noch besser als Hakahau. Die Berge erscheinen uns noch beeindruckender.
Wir sind kurz vor Mittag da und machen gleich das Kajak klar um an Land zu paddeln. Eine neue Wellenbrechermole mit Edelstahlleiter erleichtert das Anlanden erheblich.
Nach einem Rundgang durch das sehr schöne Dorf wollten wir essen gehen.
Von unseren Freunden von der SY Anni Nad wussten wir, dass hier ein gutes Restaurant ist und wir sind von einem netten Mann gleich dorthin geführt worden. 
Nun, das Essen war wirklich sehr lecker, es gab chèvre àla provencal und der Preis war mit 1500 CFP für das Gericht wirklich nicht zu teuer. Pierrot ist ein Koch aus Leidenschaft und das schmeckt man!
Als ich ihm erzählte, dass Seglerfreunde sein Restaurant empfohlen haben, hat er gleich sein Gästebuch rausgerückt und uns gebeten, auch einen Eintrag zu machen. Pierrot war 30 Jahre bei der französischen Marine und Segler sind bei ihm immer gerne gesehen. 
Wir haben im Chez Ti´Pie.ro nicht nur gut gegessen, sondern Rose und Pierrot waren ausgesprochen nett und freundlich. Wir haben nicht nur jede Menge Obst geschenkt bekommen, sondern sie haben uns sogar mit dem Auto in die Nähe des Wasserfalls Vaiea gefahren, damit wir nicht so weit laufen müssen und wir ihn nicht verfehlen können.
Der Wasserfall war übrigens sehr schön (wie auch anders :-))) und wir haben auch wieder in dem Pool gebadet, den der Wasserfall bildet.
Pierrot kommt ursprünglich aus der Bretagne und kennt St. Malo sehr gut, wo wir ja auch eine Weile gelebt haben, also hatten wir einiges an Gesprächsstoff. Da Pierrot gemerkt hat, dass Hop Sing was von gutem Essen versteht und auch Spaß am Kochen hat, haben wir uns natürlich auch über verschiedene Gerichte unterhalten und Rezepte ausgetauscht. Wir haben noch ein zweites Mal bei Pierrot gegessen und als wir uns verabschiedet haben, hat er uns noch eine Kostprobe von seinen Fischgerichten mit gegeben.  
Als wir wieder nachmittags an Bord waren, gingen sogar die Wolken über den Lavaspitzen weg und wir hatten eine tolle Sicht. Was ein toller Abschied von Ua Pou und den Marquesas! 
Wir haben noch lange abends im Cockpit gesessen, Sterne angeschaut und und uns gegenseitig versichert, dass wir sicher nie die netten und freundlichen Leute hier vergessen werden.
Aber wir wollen weiter auf die Tuamotus und so sind wir wieder voll beladen mit Früchten los gesegelt. 
Wir sind am nächsten Morgen dann früh Anker auf gegangen, aber es war erstmal kein Wind, bis wir von der Windabdeckung der Insel frei waren. Eineinhalb Stunden mussten wir motoren, aber dann war es Segeln vom Feinsten, zwar wenig Wind und auch wenig Welle und wir glitten sanft übers Wasser. Abends hatten wir einen herrlichen Sonnenuntergang und der nächste Tag war auch noch angenehmes Segeln. 
Das schöne Segeln war um Mitternacht in der zweiten Nacht vorbei. Wir hatten Squalls und die haben teilweise den Wind ganz schön gestört, sodass er aus wechselnden Richtungen kam. Nicht gefährlich, aber Benno hat dann nachts häufig die Segelstellung verändern müssen, also keine geruhsame Nacht. Da wir am ersten Tag so wenig Wind hatten, sind wir für die Strecke von den Marquesas bis nach Raroia nicht mit 2 Nächten ausgekommen, sondern haben 3 Nächte gebraucht. Die dritte Nacht war auch nicht sehr angenehm, da durch die Squalls wieder instabile Windverhältnisse vorherrschten, also Segel reffen, dann wieder ausreffen, Kurs ändern usw.
Aber am nächsten Mittag haben wir dann das Atoll Raroia erreicht. Die Einfahrt war etwas spannend, wir sind bei auslaufendem Wasser in die Lagune eingelaufen und es hat ganz schön gebrodelt. Nun sind wir in diesem sehr schönen Atoll und werden erstmal ausruhen und dann hier tauchen und schnorcheln bis der Arzt kommt :))) 

22. 04. 2013 - 29. 04. 2013 Raroia - Tahanea - Fakarava
Gleich unser erster Tag hier am Ankerplatz in der Tuamotus war ein Regentag. Das hatten wir zwar nicht gebucht, aber ein Tag Regen ist auszuhalten. Es war insgesamt der zweite Regentag, den wir bis jetzt seit Anfang Januar 2013 hatten.

Mittlerweile haben wir die Zeit wieder um eine halbe Stunde verstellt. Die Zeitdifferenz ist jetzt UTC -10h, bzw. deutsche Zeit -12. Wenn Ihr in Deutschland gerade die Tagesschau anseht, dann beginnt für uns erst der Tag und wir sitzen meist noch am Frühstückstisch. 
Nach dem Regentag schien wieder die Sonne und wir schnorcheln und tauchen viel in dem glasklaren Wasser. Jedesmal sehen wir Haie, meist Schwarzspitzenriffhaie oder Zitronenhaie, aber es soll auch hier andere, gefährlichere Arten geben.
Aber Ihr müsst Euch keine Sorgen um uns machen, denn mit den Haien ist das wie mit den Hunden, manche beißen und manche nicht. Man kann ja auch nicht das Schoßhündchen einer alten Dame mit dem scharfen Pittbull eines Zuhälters vergleichen. Außerdem ist die Gefahr durch Kokosnüsse zu Schaden zu kommen weit höher. Jedenfalls sterben mehr Leute durch eine herabfallende Kokosnuss als durch Haiangriffe!
Jeder Taucher freut sich, wenn er einen oder sogar mehrere Haie beim Tauchen sieht.
Aber neben den Haien sehen wir auch viele bunte Korallenfischlein und schöne intakte Korallen. So macht das richtig Spaß!
Ansonsten vergehen die Tage mit Relaxen, ab und zu am Strand langlaufen und später im Dorf von Raroia auch mal ein Schwätzchen mit den Einheimischen machen.
Uns wurde gesagt, dass nach Raroia nur etwas 50 Segelyachten im Jahr kommen und die Leute freuen sich sehr über Besuch. 
Aber wir wollen auch noch andere Atolle entdecken und so geht der Anker wieder hoch und wir segeln nach Tahanea. 
Bis auf einen jungen Mann, der in einer Hütte am Strand wohnt, ist dieses Atoll unbewohnt. Das Gebiet ist ein Nationalpark und das Tauchen und Schnorcheln ist auch hier sehr schön. Wir sehen hier zwar weit weniger Haie als in Raroia, aber wir treffen wieder Mantas an, denen wir sowohl beim Schnorcheln als auch beim Tauchen sehr nahe kommen.
Ein Tag nach uns trifft die SY Gemeos ein, die wir schon in Panama kennen gelernt haben und so haben wir nette Gesellschaft. 
Mittlerweile ist auch die Wild One, unser Schwesterschiff, auf Tahanea angekommen und da wir alle zusammen begeisterte Taucher sind, machen wir uns nach ein paar Tagen auf, um nach Fakarava zu segeln. Dort soll das Tauchen im Südpass absolut spektakulär sein.

14. 05. 2013 - 19. 05. 2013 Fakarava - Toau - Apataki
Ja, das Tauchen ist wirklich sensationell in Fakarava. Bei unserem ersten Tauchgang haben wir schon unzählige Haie gesehen. Haie, soweit das Auge reicht! Also wirklich hunderte von Haien, wie wir gehört und gelesen hatten.

Aber es gibt auch Mantas, Adlerrochen, Barrakudas, große Napoleonfische und vieles mehr, was wir beim Tauchen sehen. 
Im Atoll Fakarava tauchen wir hauptsächlich durch den Südpass von Fakarava. Dort strömt das Wasser bedingt durch die Gezeiten machtvoll rein und raus und dadurch sind hier außer den Haien eben auch sonst viele Fische. 
Andreas von der Sy Gemeos hat jetzt ein Video von einem Tauchgang auf Youtube gestellt, den wir gemeinsam erlebt haben. Schaut es Euch mal an!
https://www.youtube.com/watch?v=iEJkcM2rPO0
Hoffentlich werden Euch unsere Berichte nicht zu langweilig, denn außer vom Tauchen und Schnorcheln können wir im Moment nicht viel anderes berichten.
Nur ab und zu ein Essen im Restaurant, ein Treffen mit anderen Seglern, gelegentlich was am Boot arbeiten, so sieht unser Alltag im Moment aus. 
Durch eine Phase mit sehr wenig Wind hatten wir super Bedingungen zum Tauchen und haben das richtig ausgenutzt. Wir sind kaum noch aus dem Wasser gekommen. Wenn wir nicht tauchen waren, so sind wir schnorcheln gewesen und auch da hat man immer viele Haie gesehen. 
Aber als dann der Wind etwas zugelegt hat, sind wir dann doch in den Norden von Fakarava gesegelt. Hier gibt es eine kleine Ortschaft mit einigen Lebensmittelläden und auch einer Bäckerei. Neben Baguette gibt es auch leckere Schoko-Croissants,sehr begehrt von Benno. 
Für mich gab es dann schwarze Tahiti-Perlen. Wir hatten eine Führung durch eine Perlenfarm gemacht und haben allerlei über die Perlenzucht erfahren. Natürlich wurden wir anschließend durch die Schmuckausstellung geführt und wie günstig, dass mein Geburtstag vor der Tür stand. 
Als wir Fakarava verlassen wollten um in das nächste Atoll, Toau zu segeln, haben wir bezüglich Passdurchfahrten eine Erfahrung der besonderen Art gemacht, die wir kein zweites Mal machen möchten. 
Die Pässe in den Atollen sind mehr oder weniger große Einschnitte im Riffgürtel, durch die man in das Innere eines Atolls gelangt. Durch die Gezeiten, Winde und Strömungen ist es teilweise eine aufregende Sache, durch die Pässe zu segeln.
Den Nordpass von Fakarava hielten wir für unbedenklich, da er tief und breit ist. Wir hatten bei der Passage Wind und Strömung mit uns, aber der Schwell lief gegen uns. Das hat für eine kurze, steile See gesorgt und kam uns vor wie Wildwasserfahren. 
Wir waren froh, als wir letztendlich unbeschadet da durch waren. 
Den Pass Otugi in Toau haben wir uns dann gleich abgeschminkt, denn bei den vorherrschenden Bedingungen erschien uns dieser als nicht passierbar.
Also sind wir gleich in die Anse Amyot im Nordwesten von Toau weiter gesegelt. Dort wohnen Valentine und Gaston, die im Pass Bojen gesetzt haben. Als wir kamen, waren allerdings alle besetzt und wir haben geankert. 
Wir hatten die nächsten Tage viel Wind, waren aber in dieser Ecke durch das Riff sehr geschützt und es konnte sich keine große Welle aufbauen. Beim Schnorcheln haben wir auch viele Haie gesehen, aber zum Tauchen war es uns zuviel Wind und dadurch war das Wasser etwas aufgewühlt und nicht so klar wie sonst. Wir sind ja mittlerweile verwöhnt und tauchen nicht bei allen Bedingungen. 
Wir haben dort auch wieder nette Segler kennen gelernt und hatten einen schönen Abend bei Valentine und Gaston. Es gab Lobster, Poisson Cru, gebackenen Fisch, Kokosbrot und auch als Nachtisch noch Kokoskuchen. 
Als der Wind wieder etwas weniger wurde, sind wir gemütlich zum nächsten Atoll gesegelt. Wenn man Zeit hat, kann man sich immer die passenden Wetterfenster raus suchen und hat angenehmes Segeln. Der Pass bei Apataki hatte auch viel Strömung, aber die Durchfahrt bereitete keine Probleme. Beim Pass liegt ein Dorf, aber wir haben keinen Stopp dort gemacht, weil wir am Sonntag ankamen und da ist sowieso alles zu.
Unser nächster Ankerplatz war vor einem kleinen Motu im Süden des Atoll. Traumhaft schön und nur für uns alleine.
Aber unser Ziel in Apataki war die Apataki Carenage. Dort kann man sein Boot an Land stellen und es gibt einige Segler, die das für einen guten Platz halten, sein Boot während der Cycloneseason zu parken. 
Wir werden uns das mal genau ansehen!

Mitte Juli 2013 vor Marina Taina, südlich von Papeete/Tahiti
Ja, ja, ich weiß! Ich hätte längst schon wieder mal einen Bericht schreiben sollen. Aber manchmal kommt man auch im Paradies zu nix.
Aber der Reihe nach: Wir haben Apataki Ende Mai verlassen und sind nach Tahiti gesegelt. Wir hatten ursprünglich ja vor, die Tuamotus noch länger und ausführlicher zu erkunden, aber wir haben mal wieder unsere Pläne umgeworfen. 
Die Apataki Carenage hat uns gut gefallen und wir haben uns entschlossen, Belena dort in der Cyclone Saison an Land zu stellen. Anschließend wollen wir verreisen und mal Urlaub von Belena machen. So haben wir jetzt mehr Zeit, Französisch Polynesien zu erkunden und haben dann im nächsten Jahr auch mehr Zeit uns die anderen Inselstaaten im Südpazifik anzuschauen.
Da ich mal wieder nach Deutschland fliegen wollte, sind wir also bei passendem Wetter nach Tahiti gesegelt. 
Das Segeln dorthin verlief angenehm und am Ankerplatz trafen wir auch gleich einige Bekannte an. 
Dann sind wir mit dem Bus nach Papeete gefahren, mal wieder eine Stadt. Ich hatte schon leichte Entzugserscheinungen, Benno weniger. 
Wir sind dann durch die Stadt gebummelt, haben uns nach Flügen umgesehen und waren natürlich auch auf dem Markt, der wirklich sehr schön ist. Neben Essbarem gibt es auch Pareos, Schmuck und sonstiges aus dem handwerklichen Bereich zu kaufen. 
In Laufnähe vom Dinghidock gibt es einen großen Carrefour, DER Supermarkt für uns. Hier gibt es alles, was das Herz, bzw. der Gaumen begehrt. Teilweise nicht ganz so preiswert, aber manches ist sehr billig, wie zum Beispiel Baguette.
Während ich in Deutschland den Besuch bei Freunden und Familie sehr genieße, bleibt Benno in Tahiti auf Belena. Aber nicht einsam zurück! Nein, er ist oft bei anderen Seglern eingeladen und natürlich ist immer was zu tun am Boot, sodass auch bei ihm keine Langeweile aufkommt.
Übrigens ist es jetzt hier im Moment kälter als in Deutschland. Wir haben hier Winter und Tags über ist es zwar schön warm, aber abends kommt man ohne eine Weste nicht aus und nachts muss ein Plumeau her. Vielen von unseren Seglerfreunden gefällt dieses Wetter jedoch sehr gut und sie schätzen es, dass sie nun nicht immer schwitzen müssen.
Ich bin wieder rechtzeitig zurück um noch einige Höhepunkte des diesjährigen Heiva, dem jährlich stattfindenden kulturellen Festival mit zu erleben. Es gibt tolle Tanzveranstaltungen, aber auch einige sportliche Veranstaltungen, die man nicht so kennt. Dazu zählen Steine heben, Kokospalmen hochklettern, Kokosnüsse möglichst schnell auf hauen und entkernen, Speere auf eine winzige Kokosnuss werfen, die auch noch in ziemlicher Höhe befestigt ist. Oder auch Wettrennen mit etwa 30 Kilo Obst auf den Schultern. Nicht fehlen darf das Kanu Rennen mit den schnellen Outrigger Kanus. Wir haben die Jungs, manchmal auch Mädels, die ganze Zeit über schon immer üben gesehen. 
Wir machen auch sehr schöne Ausflüge in die Berge von Tahiti mit einem sehr guten und engagierten Guide. Ihm und seiner Familie gehören große Teile des Tales und er hat uns durch seine sehr persönliche Art einiges von Tahiti näher gebracht. 
Aber wir machen auch Ausflüge mit dem Bus und per Anhalter. Dabei haben wir immer sehr nette Erlebnisse. Die Leute sind immer sehr interessiert an uns und es entwickelt sich immer ein sehr angeregtes Gespräch und oft werden wir genau dorthin gefahren, wo wir hin wollen. Einmal nahm uns eine junge Frau mit und hat uns gleich eine halbe Inselrundfahrt mit sämtlichen Sehenswürdigkeiten auf der Strecke beschert. 
Aber trotz aller landschaftlichen Sehenswürdigkeiten sind wir nach wie vor von der unglaublichen Freundlichkeit der Menschen hier am meisten beeindruckt. 
Demnächst werden wir mit Belena auch mal wieder den Standort wechseln. Wir wollen in den Norden von Tahiti und dann einige Zeit in Moorea verbringen. 
Wir werden berichten.
Übrigens, für die, die gerne mehr lesen: Ihr könnt Euch auch mal die Seiten der SY Felice und der SY Pacific High anschauen (siehe unsere Links). Die beiden Boote liegen zur Zeit am gleichen Ankerplatz wie wir (Felice ist allerdings jetzt schon weiter gesegelt) und hatten ja in etwa die gleiche Segelroute wie wir. Beide Crews hatten wir zuletzt in Panama getroffen und sie hatten teilweise ähnliche Erlebnisse wie wir. Conny zum Beispiel hat sehr schön ihre Erlebnisse in Fakarava beim Tauchen geschildert und Klaus schreibt auch etwas mehr über Land und Leute, als ich das tue. 
Ich bin halt doch etwas schreibfauler und denke, wen es näher interessiert, der kann Wiki fragen. Aber ich gelobe Besserung!

29. 07. 2013 Pointe Venus/Tahiti - Cook´s Bay/Moorea
Wir haben es endlich geschafft und haben tatsächlich den Anker nach 2 Monaten wieder hoch gekriegt und sind ein paar Meilen nach Norden in die Matavai Bucht bei Pointe Venus gefahren. 
Einige haben gefragt, ob es denn tatsächlich stimmt, dass wir diesmal so lange an einem Ankerplatz waren. Ja, es stimmt und es hat uns sehr gut dort gefallen.
Die Nähe zur Stadt hat ihre Reize, der Carrefour war um die Ecke, wir haben ja auch viel an Land unternommen und nicht zu vergessen, die tollen Veranstaltungen rund um die Heiva. 
Außerdem die nette Gesellschaft der anderen Segler und unter uns hatten wir glasklares Wasser und sind oft am Ankerplatz geschnorchelt. 
Und der traumhafte Blick auf Moorea ist auch nicht zu verachten.
Der Ankerplatz bei bei Pointe Venus hat historische Bedeutung. Hier hat James Cook geankert, als er 1769 den Durchgang der Venus messen wollte und auch die Bounty war hier. Nun waren auch wir mit Belena da :-))
Es gibt einen Leuchtturm, der einzige in Franz. Polynesien und der Platz drum herum ist schön hergerichtet. Es gibt Informationstafeln und am schwarzen Strand sind Tische und Bänke und es gibt auch die Möglichkeit zu duschen. Am Wochenende war mords was los, es gab ein Wettrennen der Stand-Up-Paddler und die Stimmung war prächtig.
Am Nachmittag sind dann viele kleine Delphine um uns rumgetummelt und einen Buckelwal haben wir auch nicht weit entfernt von Belena in der Bucht gesehen. 
Aber nun sind wir in Moorea, mal sehen, was es hier alles so zu erleben gibt.

23. 08. 2013 Baie de Vaiare/Moorea - Tahiti/bei Marina Taina
Heute haben wir uns endlich losgerissen von Moorea. Wir hatten dort eine tolle Zeit. 
Aber der Reihe nach: Unsere erste Bucht war die Cook´s Bay, beeindruckend von der Aussicht auf die Berge, aber die große Ankertiefe hat uns nicht gefallen. Wir sind deshalb bald an den Eingang der Bucht, wo wir dann einen Ankerplatz auf 2 m gefunden haben, wo wir bei dem klaren Wasser eine schöne Sicht auf die Fische hatten, die um uns rumgeschwommen sind. 
Maharepa ist auch nicht weit weg, einer der größten Orte hier auf Moorea. 
Die nächsten 1-2 Tage bleiben wir aber viel an Bord. Eine Wetterstörung sorgte für Regen, den wir schon lange nicht mehr hatten. Auch mal ganz schön, wird das Boot endlich mal von außen gewaschen.
Da wir auch noch andere Buchten in Moorea kennen lernen wollen, sind wir um die Ecke nach Vaiare gesegelt. Kaum hatten wir den Pass hinter uns und waren im tiefen Wasser, haben wir sehr viele Wale gesehen. Zwei größere Tiere und sehr, sehr viele Jungtiere. Die haben uns eine ganze Weile begleitet. 
In Vaiare kommen die Fähren von Papeete an und es gibt auch eine schönen Supermarkt. Was der Segler so braucht :-))
Aber wir bleiben nicht sehr lange und segeln wieder in den Norden von Moorea, diesmal in die Opunohu Bay. 
Sie ist genau so beeindruckend wie die Cook´s Bay, was die Sicht auf die Berge betrifft, aber wir ziehen es vor, gleich am Eingang wieder auf 2 m Wassertiefe zu ankern. Die Farbe des Wassers in dieser Tiefe ist einfach berauschend. 
Die Gelehrten streiten sich übrigens darüber, ob James Cook in der Opunohu Bay geankert hat oder weiter östlich in der Cook´s Bay. Uns ist es wurscht. Schön ist es in beiden Buchten. 
Wir nehmen auch mal wieder eine Wanderung in Angriff. Dachten wir zumindest. 
Unser Ziel war der Belvedere Aussichtspunkt, den man von der Opunohu Bay gut zu Fuß erreichen kann. Dort hat man einen herrlichen Ausblick und sieht zum Beispiel sowohl die Opunohu Bay als auch die Cook´s Bay. Da die Straße aber asphaltiert ist und folglich fahren auch Autos dort. Also Daumen raus, es ist schließlich ein langer und anstrengender Weg bis zum Aussichtspunkt. 
Und es hält auch bald ein Auto mit einem sehr netten Paar. Die beiden wohnen noch nicht so lange auf Moorea und sind selbst auf Entdeckungstour und nehmen uns nicht nur bis zum Belvedere mit. Wir besichtigen gemeinsam noch ein Marae und gehen auch noch gemeinsam essen.
Am nächsten Tag laden wir die Beiden ein, mit uns nach "Stingray City" zu fahren, ein Platz, wo die Tourguides Stachelrochen füttern, die dann auch ganz zutraulich sind. Schwarzspitzenhaie waren auch da. 
Es war ein ganz schöner Trubel dort, mit vielen Touristen, und der Sand war dort das viele Getrampel auch ganz schön aufgewühlt. 
Es war ganz nett, aber wir haben das ganze doch eher mit gemischten Gefühlen betrachtet. Wir betrachten die Tiere doch lieber in ihrer natürlichen Verhaltensweise ohne die Eingriffe der Menschen.
Mit Eva und Florent haben wir in den nächsten Wochen noch eine sehr schöne Zeit verbracht. Sie haben uns öfter in ihr sehr schönes Haus eingeladen, wir sind mit dem Auto herumkutschiert worden und wir haben uns gegenseitig zum Essen eingeladen. Man kann wirklich sagen, dass eine schöne Freundschaft entstanden ist, die wir sicher in Zukunft pflegen werden. 
Benno ist dann auch noch mit dem Fahrrad um die ganze Insel gefahren und sogar als I-Tüpfelchen nochmal auf den Belvedere rauf. 
Aber irgendwann sind wir dann doch wieder Ankerauf und sind weiter westwärts um die Insel gesegelt. 
Die Westküste wird von den Seglern nicht so oft besucht und wir haben mal wieder einen einsamen Ankerplatz genossen. 
Unterwegs sehen wir immer mal wieder Wale, die sind zur Zeit hier um ihre Jungen zu gebären danach ziehen sie wieder in kältere Gegenden. 
Letztendlich umrunden wir Moorea und ankern auch wieder in der Bucht von Vaiare. Von hier machen wir auch diverse Kajaktouren, unter anderem zum Motu Ahi. Auch hier werden wieder die Fische gefüttert, was zur Folge hat, dass wir hier wieder viele Stachelrochen, Schwarzspitzenhaie und auch andere größere Fische sehen.
Wir könnten noch viele Wochen und Monate in Moorea verbringen, aber irgendwann müssen wir dann doch aufbrechen. Schließlich wollen wir bald wieder in die Tuamotus segeln. Erst aber wollen wir nochmal nach Tahiti. In Papeete ist noch einiges zu erledigen und so segeln wir von Moorea los, als der Wind gerade günstig weht.

04. 09. 2013 - 07. 09. 2013 Cook´s Anchorage bei Tautira/Tahiti - Ahe/Tuamotus
Am Ankerplatz bei der Marina Taina haben wir wieder einige befreundete Segler getroffen und auch wieder neue Bekanntschaften gemacht. Aber sehr lange bleiben wir diesmal nicht. Es kommt eine Schwachwindphase und die nutzen wir um die Westküste weiter nach Süden zu segeln. Wir ankern in der Nähe des Paul Gauguin Museums und des Botanischen Gartens. Das Gauguin Museum hat leider wegen Renovierung geschlossen, aber wir konnten unbehelligt in der Anlage rumspazieren. 
Dann sind wir weiter nach Taravao, wo Tahiti Nui und Tahiti Iti miteinander verbunden sind. Dort fährt man weit in die Baie Phaeton rein, es handelt sich hier um eine sehr geschützte Bucht, da der Eingang fast komplett von Riffen umgeben ist. Hier gibt es auch eine Marina, wo man Belena in der Cyclone Season lassen könnte. Aber wir wollen ja nach Apataki. In Taravao regnet es extrem viel während der Cycloneseason und alles ist entsprechend feucht. Aber die Versorgungsmöglichkeiten sind sehr gut. Es gibt einen neuen Carrefour, ein Geschäft mit Bootszubehör und einen Baumarkt. 
Unser nächster Ankerplatz ist nicht weit entfernt von Taravao. Innerhalb des Riffgürtels segeln wir gemütlich und lassen die Landschaft an uns vorüberziehen. Der Anker fällt an der Südwestküste von Tahiti Iti in der Nähe von Teahupoo, wo immer im Mai die Weltmeisterschaften im Surfen stattfinden. Dann gibt es dort gigantische Wellen.
Wir fahren am nächsten Tag durch den Passe Havae wieder ins offene Meer und umrunden die Südspitze von Tahiti Iti. Unser nächster Ankerplatz ist dann an der Ostküste. Hier gibt es keine asphaltierte Straße mehr und es leben dort nur ein paar Fischer. 
Die Landschaft ist mit das Schönste, was wir bisher von Tahiti gesehen haben. Steile, bewaldete Berge, die bis an die Küste reichen und dort wird das ganze von Palmen eingesäumt. Leider kann man hier nicht sehr oft hinsegeln, denn wenn der Passat kräftig weht, dann ist es an dieser Küste sehr ungemütlich und manche Pässe sind nicht befahrbar. 
Unser letzter Ankerplatz vor der Überfahrt zu den Tuamotus liegt vor Tautira, an der Nordküste von Tahiti Iti. 
Auf dem Weg dorthin sehen wir viele Wale. Sie springen teilweise fast ganz aus dem Wasser und schlagen immer wieder mit der Schwanzflosse oder der Brustflosse aufs Wasser. Einmal taucht einer sehr dicht neben Belena auf und wir erschrecken im ersten Moment, als wir den Blas so nah hören. 
Die Ankerbucht heißt Cook´s Anchorage, weil der berühmte Seefahrer wohl hier mehrmals schon geankert hat. Allerdings war sein bevorzugter Ankerplatz bei Pointe Venus, was man gut nachvollziehen kann, denn  dort ist es viel geschützter. 
Aber wir haben immer noch sehr wenig Wind und liegen ganz gut bei Tautira. 
Wir sehen uns noch das Örtchen an und starten von hier aus unsere Fahrt auf die Tuamotus.
Da wir bei dem lauen Lüftchen von vorneherein zwei Nachtfahrten kalkulieren, fahren wir erst  nach dem Mittagessen los. 
Der erste Tag ist sehr, sehr schwachwindig und wir kommen kaum voran, aber wir können immerhin segeln. 
Am zweiten Tag brist es nachmittags auf und wir binden das erste Reff ins Groß, aber es ist immer noch angenehmes Segeln. Wir wissen noch nicht, welches Atoll wir eigentlich anlaufen wollen und lassen den Wind entscheiden. Da der Wind aus Südosten kommt und unsere generelle Richtung nach Osten ist, segeln wir so hoch am Wind wie es angenehm ist. 
Letztendlich stellt sich heraus, dass wir Apataki gut anliegen können und am dritten Tag fällt dann auch der Anker in diesem Atoll in der Nähe des Nordpasses. 
In der Apataki Carenage wollen wir zwar Ende Oktober Belena an Land stellen, aber so lange wollen wir die Zeit nicht nur auf Apataki verbringen. Also geht es am nächsten Morgen wieder Anker auf und wir segeln weiter nach Nordosten und am Abend fällt der Anker vor dem Dorf Tenukupara im Atoll Ahe. 
Da in den nächsten Tagen der Passat wieder stärker wehen wird und eine Weiterreise weiter nach Osten unangenehm machen würde, wollen wir hier ein paar Tage bleiben.

19. 09. 2013 - 30. 09. 2013 Ahe - Fakarava
Nun, wir waren recht lange in Ahe eingeweht. Aber gegen Wind und Wellen anzusegeln ist unsere Sache nicht, also warten wir lieber ab, bis das Wetter uns passt. Es war aber sehr schön dort und so wir haben die Ruhe und Abgeschiedenheit dieses Atolls sehr genossen. Bei unseren Landgängen treffen wir Einheimische, die uns Perlen anbieten und uns auch von Bernard Moitessier erzählen, der auf Ahe einige Zeit gelebt hat. 
Ansonsten lesen wir viel, gehen ab und zu schnorcheln und spazieren gerne zur Luvseite des Atolls. Dort schauen wir dem wilden Treiben auf dem Meer zu und sind froh, einen geschützten Ankerplatz zu haben.
Als es das Wetter zulässt, brechen wir auf. Da aber in einigen Tagen wieder stärkerer Passat wehen soll, besteht das Risiko, dass wir dann im nächsten Atoll, Manihi längere Zeit eingeweht sind. Da wir aber viel Zeit zum Tauchen in Fakarava haben wollen, ändern wir wieder den Plan und wollen direkt dorthin segeln. 
Da der Wind jedoch mehr aus Südost als aus Ost wehte (wie es vorausgesagt war), konnten wir allerdings Fakarava nicht direkt anliegen. Dann eben Kurs auf Apataki. Der Wind wehte übrigens statt 15 Knoten mit 30 und in Böen sogar bis 35 Knoten. Die Wellen sind auch höher als angesagt, aber was soll´s. Belena ist ein toll Boot und wenn wir mal eine Salzwasserdusche kriegen, ist das auch nicht so schlimm. 
Wir kommen gut durch den Nordpass, aber innerhalb des Atolls in Apataki ist das Segeln auch noch recht rau. Der Himmel ist bedeckt, aber wir sehen trotz der widrigen Sichtverhältnisse die höher reichenden Korallenköpfe und Riffe recht gut. Wir kreuzen also bis zur Apataki Carenage im Südosten, wo wir auch gleich von Freunden begrüßt werden.
Zum Glück regnet es am nächsten Tag gerade so viel, dass wir das Deck nicht selbst schrubben müssen und Belena wieder von dem Salzwasser befreit wird.
Die nächsten Tagen liegen wir vor der Apataki Carenage. Mit unseren Freunden, die wir zuletzt in Panama gesehen haben, gibt es viel zu erzählen und wir nehmen auch schon mal Rücksprache mit Alfred und Tony von der Carenage wegen des geplanten Anlandstellens von Belena.
Da wir das aber erst Mitte oder Ende Oktober planen, haben wir noch genügend Zeit nach Fakarava zu segeln. In den nächsten Tagen wollen wir los, aber eine Wetterstörung, die ihr Zentrum über Apataki hat, wollen wir noch abwarten. Da Nordwind angesagt ist und wir dann nicht so gut geschützt vor der Apataki Carenage liegen, wollen wir vorher in den Norden von Apataki. Am 23. 10. gehen wir morgens Anker auf und können bis kurz vor unserem geplanten Ankerplatz segeln. Dann nimmt der Wind zu und es bläst auch schon viel früher aus Norden als angesagt. 
In der Nacht ruft uns unser Freund über UKW Funk und teilt uns mit, das sein Boot an den Strand getrieben wurde. Zum Glück ist niemand zu Schaden gekommen, aber das Boot ist Schrott. Völlig von den Wellen zerschlagen. Es hatte bis zu 50 Knoten Wind aus Nord und ein zweites Boot hat es auch noch erwischt, das ebenfalls an den Strand getrieben wurde. Noch liegen wir im Norden gut, aber nachts um 3 Uhr dreht der Wind auf Süd. Nicht gut, gar nicht gut! Wir ankern neu um etwas mehr vom Riff weg zu sein, aber wirklich gut ist das auch nicht. Was sich hier so leicht liest, war in der Praxis bei dem starken Wind nicht so einfach, aber wir sind schließlich ein eingespieltes Team. Wir bleiben die ganze Nacht wach und passen auf, damit wir reagieren können, sollte irgendwas am Ankergeschirr brechen. Nachts wegfahren geht nicht, da das Atoll nicht überall vermessen ist und man die Riffe nicht sieht. 
Sobald es hell wird, fahren wir zum Nordpass. Der Wind soll bald mehr aus West wehen und dann liegen wir dort besser. Schietwetter! Wir haben mal wieder nach langer Zeit unser Ölzeug an. 
Am nächsten Morgen ist schönstes Wetter, als wäre nichts gewesen. Wir erkunden die Umgebung unseres Ankerplatzes und gehen schnorcheln, auch am Nordpass. Sehr oft kann man dort nicht so geschützt liegen, weil die meistens vorherrschende Windrichtung aus Osten ist und dann ist das Ankern dort sehr ungemütlich. 
Als das unbeständige Wetter vorbei ist, gehen wir Anker auf und wollen nach Fakarava segeln. Leider ist wenig Wind und wir kommen nur bis Toau. Anstatt die Nacht durchzusegeln, machen wir hier einen Stopp und segeln am nächsten Tag weiter nach Rotoava, dem Hauptort von Fakarava. 
Hier gibt es wieder Internet und auch einen besser bestückten Lebensmittelladen, nicht zu vergessen den Bäcker, wo wir wieder Bennos geliebte Pan Chocolat kaufen können.
Da aber der Wind immer noch eine nördliche Komponente hat, bleiben wir nur eine Nacht und segeln am nächsten Tag schon weiter. Wir wollen die die südöstliche Ecke von Fakarava, nach Hirifa. Dort gibt es traumhafte Sandstrände und wir machen schöne Spaziergänge.
Aber letztendlich zieht es uns doch wieder in die Nähe des Südpasses. Das Tauchen ist dort einfach spektakulär und genau das wollen wir in den nächsten Tagen ausgiebig genießen.

12. 10. 2013 - 13. 10. 2013 Fakarava - Apataki
Im Süden von Fakarava verbringen wir eine sehr schöne Zeit. Wir machen täglich wirklich gute Tauchgänge und sehen immer massenhaft Haie (hauptsächlich Grauhaie, Weißspitzenhaie und Schwarzspitzenhaie). Aber es gibt auch große Napoleonfische, Drückerfische, Adlerrochen, Schildkröten, Barrakudas und sehr, sehr viele Zackenbarsche. Die Riffe sind auch intakt und natürlich gibt es dann auch viele bunte Korallenfische.  
Wir gehen aber auch gerne auf den Inselchen spazieren. Im Süden des Atolls war früher der Hauptort Tetamanu, der  aber nach den Zerstörungen von einem Cyclone aufgegeben wurde. Warum er nicht wieder an gleicher Stelle aufgebaut wurde, wissen wir nicht. Vielleicht hat man dem Norden den Vorzug gegeben, weil dort durch den Nordpass die Versorgungsschiffe leichter hingelangen können. 
Wir treffen wieder nette Segler und gehen auch noch mal Pizza essen zu Manihi, dem die Pension Motu Aito Paradiso gehört. 
Wir waren schon mal im Mai dort, er kann sich an uns erinnern und freut sich, dass wir ihn wieder besuchen. 
Aber irgendwann müssen wir uns hier losreißen. Das Wetter ist im Moment sehr ruhig und stabil und wir wollen so langsam wieder nach Apataki. Wenn es wieder stürmisch wird, dann wird es nicht so einfach, Belena aus dem Wasser zu nehmen. Oder wir müssen schlimmstenfalls sehr lange warten, bis es überhaupt klappt. 
Aber erst segeln wir von von Fakarava Süd wieder nach Rotoava. Unterwegs begegnet und eine Walkuh mit ihrem Nachwuchs. Wir fragen uns, ob die sich verirrt haben und ob sie wieder aus dem Atoll rausfinden. Eigentlich sollten die doch schon wieder in kalten Gewässern sein. 
In Rotoava gibt es wieder Internet und wir wollen dort noch mal so richtig üppig einkaufen. 
Nachdem drei Versorgungsschiffe da waren und Kühlschrank und Kühltruhe wieder gut gefüllt sind, gehen wir abends Anker auf und wollen gemütlich durch die Nacht nach Apataki segeln. 
Es wird sogar richtig gemütlich, denn als wir zu schnell sind (wir wollen ja nicht im Dunkeln in Apataki ankommen), bergen wir das Segel und trifften durch die Nacht. Immerhin kommen wir so im Schnitt 4,5 Knoten voran und das passt genau, damit wir im Morgengrauen den Südpass von Apataki durchfahren können. Wir kommen ohne Problem durch die Engstelle ins Atoll und kreuzen dann zur Carenage. 
In den nächsten Tagen wird Belena an Land gestellt und wir werden Anfang November von Bord gehen. 
Bis dahin ist noch einiges an Arbeiten zu erledigen und wir werden uns nochmal melden, bevor wir für die Cycloneseason Französisch Polynesien verlassen.

05. 11. 2013 Abfahrt von Apataki/Tuamotus
Am 16. Oktober ist Belena aus dem Wasser gekommen und das war auch gut so. Am nächsten Tag war der Traktor kaputt, der Belena aus dem Wasser gezogen hat und ein paar Tage später hätte das Wetter nicht mehr mitgespielt. 
Nun, wir waren fast drei Wochen an Land, aber es gab auch einiges zu tun. 
Zum einen die üblichen Arbeiten, die zu erledigen sind, wenn man das Boot fast ein halbes Jahr an Land stehen lassen will. Hier nur mal die wichtigsten Dinge:
Segel abschlagen und trocken verstauen, Leinen auch soweit es geht wegpacken, Motoren mit Süßwasser spülen und auch bei der Gelegenheit mit Zitronensäure spülen, um Ablagerungen zu entfernen.Alle Wände innen mit Chlorwasser abwischen um Schimmelbildung vorzubeugen. (Ob es was genutzt hat, werden wir sehen, wenn wir wieder an Bord sind. In Curacao hatten wir kein Schimmelproblem, aber dort ist die Luft auch trockener als hier auf den Tuamotus.)
Dann wurde alles abgebaut, was bei stärkerem Wind davonfliegen könnte wie zum Beispiel das Bimini im Cockpit und auch der Windgenerator.
Als zusätzliche Arbeit musste Benno sämtliche Seeventile und Borddurchlässe austauschen. Wir hatten beim Bau von Belena Bronze Borddurchlässe eingebaut. So dachten wir jedenfalls, weil wir solche bestellt hatten. Geliefert wurden allerdings Messingdurchlässe, die leider nicht auf Dauer seewasserbeständig sind, wie wir nun festgestellt haben. Nun haben wir Seeventile und Borddurchlässe aus glasfaserverstärktem Nylon eingebaut. Die sollten ewig halten. 
Dann kommen noch ein paar Kleinigkeiten an Arbeiten hinzu, die sich aber in der Summe gar nicht so klein anfühlen. 
Der Platz in Apataki ist aber sehr viel angenehmer als in Curacao. Das Meer ist nicht weit und lädt mit seinem klaren Wasser immer mal zu einer Schwimmpause ein. Wir haben hier auch ein Plätzchen, wo der Wind oft für eine angenehme Kühlung sorgt und Pauline, Alfred und Tony, denen die Apataki Carenage gehört, sind auch sehr nett und wir fühlen uns hier wohl. Jedenfalls, wenn man das Thema Arbeitslager außer Acht lässt. 
Wir fahren mit der Cobia 3, einem der Versorgungsschiffe der Tuamotus nach Fakarava. Wir werden noch ein paar Tage in Fakarava in einer Pension verbringen bevor wir nach Tahiti fliegen. 
Von dort geht es erst auf die Osterinsel, wo wir eine knappe Woche bleiben. Wenn wir es schon mit Belena nicht geschafft haben, dorthin zu kommen, dann eben mit dem Flieger.
Von der Osterinsel starten wir dann nach Santiago de Chile, wo wir aber nicht lange bleiben werden. Unser Ziel ist das südliche Chile mit Patagonien und auch die Antarktis wollen wir besuchen. 
Aber noch sind wir im Warmen, aber ich werde auf besonderen Wunsch einiger unsere Leser auf unserer Homepage unter Treasure über unseren Landurlaub berichten.