Logbuch 2024

Ende März 2024 - Houhora Harbour - Parengarenga Harbour - North Cape - Karikari Peninsula - Mangonui - Whangaroa Harbour - Cavalli Islands - Bay of Islands - Paihia
Jetzt, Ende März, geht der Sommer so langsam dem Ende zu. Und dieses Jahr konnten wir uns übers Wetter nicht beschweren. Wir hatten Sonne satt und fast immer schönes Wetter. Auch die Anzahl der Regentage hielt sich sehr in Grenzen und wir haben diesen Monat sehr genossen.
Aber wie immer erstmal der Reihe nach.
weißer Sand Parengarenga HarbourNachdem wir in Houhora ordentlich eingekauft haben, segeln wir bei wenig Wind Richtung Norden, um unser Ziel, Parengarenga Harbour, zu erreichen. Leider müssen wir doch noch einiges der Strecke unter Motor bewältigen, aber zum Trost begleitenendloser Strand an der Luv Küsteuns wieder Delfine für längere Zeit. Nach der relativ langen Fahrt über den sehr flachen Bereich der Einfahrt gelangen wir sicher in den Naturhafen. Die Einfahrt ist gesäumt von einem Riff, und seit 1971 liegen auch noch die Reste des Wracks der Endeavour II am Eingang, die es während eines starken Sturms nicht in den schützenden Hafen gepackt hat. Als wir diesmal in den Hafen gefahren sind, war mehr Schwell, als wir vor vier Jahren das letzte Mal hier waren. Wir sind trotzdem gut hereingekommen, aber mehr Schwell hätte es nicht sein dürfen.
Das Besondere an dieser Gegend ist der schneeweiße Quarzsand, der bis l967 zur Glasherstellung abgebaut wurde. Jetzt gibt es hier nur eine wunderschöne Landschaft und die Farben sind einfach überwältigend. Als wir im Hafen sind, liegt dort schon ein anderer Segler, und später kommen alter Friedhof Houhora HarbourHans und Eva von der Segelyacht Kamiros zu uns auf Besuch. Wir haben uns kürzlich bei Norsand Boatyard kennengelernt und verstehen uns sehr gut. Als wir uns verabschieden, hoffen wir, dass wir uns irgendwann, irgendwo auf diesen Weltmeeren wieder treffen. Später kommt noch ein Segelboot in den Hafen und auch diese Crew kennen wir. So vergeht die Zeit mit gegenseitigen Besuchen und natürlich laufen wir auch in dem puderweichen, weißen Sand umher. Selbst auf denSatellitenaufnahmen kann man diesen weißen Sand erkennen. Einfach eine wunderschöne Landschaft.
Leider hatten wir eine Woche später die VertreibungKahawai aus dem Paradies. Ein Maori Pärchen aus Te Hapua, der nächstgelegenen kleinen Ortschaft, kam mit dem Boot vorbei und sie meinten, dass der Hafen wegen der Caulerpa Alge geschlossen sei. Unser Einwand, dass unser Unterwasserschiff sauber ist, weil wir erst vor Kurzem aus der Werft gekommen sind, wurde komplett ignoriert. Wir und auch das andere Segelboot wurden auf höchst unfreundliche Weise herauskomplimentiert. Nun, unter diesen Umständen hatten wir auch keine Lust mehr, zu bleiben, und unser nächster Ankerplatz war dann am North Cape, wo wir sonst vielleicht nicht hingekommen wären. Wegen der Wetterlage konnten wir dort allerdings nicht lange bleiben und sind anschließend wieder in den Houhora Harbour gesegelt. Noch mal ein bisschen in Pukenui eingekauft, noch mal im Restaurant dort essen gewesen und auch an Land bei dem Inselchen Tokoroa den dortigen alten Friedhof besucht und ein bisschen an Land rumspaziert. Langfristig gesehen wollten wir dann wieder in die Bay of Islands, aber wir haben uns dabei Zeit gelassen und haben unterwegs Ankerplätze besucht, wo wir noch nicht oder noch nicht so häufig waren.
Rund um die Karikari Peninsula gibt es viele schöne Ankerplätze, und einige davon kennen wir schon. Diesmal entscheiden wir uns, an der Westseite dieser Halbinsel zu ankern. Wir bleiben dort zwei Nächte, weil wir auf günstigen Wind warten, um weiter nach Süden zu segeln. Weit fahren wir allerdings nicht, denn wir wolleMangonuin nur bis Mangonui. Dort wollen wir wieder mal einkaufen und vor allem in dem berühmten Fish-Shop essen. Der ist in diversen Restaurantführern in den obersten Rängen gelistet und vor einigen Jahren waren wir schon mal dort. Und auch diesmal essen wir dort gut. Das Örtchen ist ganz hübsch.Wir laufen ein bisschen rum, gönnen uns ein Eis, machen unseren Einkauf und wollen dann weitersegeln. Es soll eine Starkwindphase kommen und die wollen wir lieber im besser geschützten Whangaroa Harbour verbringen. Aber unterwegs fällt der Anker noch in der Camp Bay, denn so eilig haben wir es nun doBelena in der Entico Baych nicht. Es war ein schöner Segeltag. Unterwegs hatten wir Glück beim Angeln und haben zwei Kahawai gefangen. Das ist ein guter Speisefisch, und nachdem er filetiert ist, wandert er in die Tiefkühltruhe. Wir hatten die letzte Zeit viel Glück mit Angeln und wollen heute mal was anderes als Fisch essen.
Zurück in Whangaroa Harbour fällt der Anker südlich von Duke's Nose, denn Benno will da noch mal hoch. Mir reicht das eine Mal, wo ich mal oben war. Beim Whangaroa Yachtclub gehen wir abends wieder essen, doch bald segeln wir wieder zu den Cavalli Islands. Der Anker fiel erst ganz im Norden der Hauptinsel Motukawanui und am nächsten Tag dann in der Horseshoe Bay, wo wir schon öfter waren. Da wir in der Bay of Islands bald wieder Freunde treffen wollten, halten wir uns diesmal nicht lange bei dieser Inselgruppe auf. Nach ein paar Stunden ankern wir vor Moturua Island, wo wir in der Waiphapuku Bay unsere Freunde treffen. Und dann: Same procedure as always. Man trifft sich auf dem ein oder anderen Boot, isst zusammen, trinkt zusammen, lacht zusammen, hat gute Gespräche und gelegentlich läuft man auch zusammen ein bisschen an Land rum. So verbringen wir unsere Zeit vor Moturua, dann vor Urupukapuka und vor Roberton Island, und wir segeln auch gemeinsam nach Paihia. Dort ist jeden Donnerstag der Farmers Market, wo wir Segler uns gerne mit Obst, Gemüse und auch ganz gutem Brot versorgen. Es gibt einen tollen Käsestand und außer leckerem Camembert und anderen Käsesorten verkaufen sie auch Quark, eine Seltenheit in Neuseeland.
Der letzte Donnerstag in diesem Monat ist besonders viel los, denn der nächste Tag ist Karfreitag. Die Supermärkte in Neuseeland sind in der Regel an jedem Wochenende und auch an fast allen Feiertagen geöffnet, aber am Karfreitag ist alles zu. Man feiert auch hier Ostern, und somit komme ich mit diesem Bericht zum Ende und wünsche Euch allen frohe Ostertage.

29. 2. 2024 - Urquartsbay - Bay of Islands - Cavalli Islands - Whangaroa Harbour - Houhora Harbour
Der Februar fing gut an. Bei herrlichem Wetter haben wir morgens beim ersten Licht die Urquartsbay verlassen. Der günstige Wind soll nur für einen Tag wehen, und deshalb wollen wir in einem Rutsch in die Bay of Islands segeln. Es gibt zwar auch jede Menge schöner Ankerplätze auf dem WegHakagroßes Wakadorthin, aber in Bay sind schon Freunde von uns, und wir freuen uns darauf, diese bald zu treffen. Leider hält der Wind nicht durch und wir müssen ein bisschen unterwegs motoren. Doch nachdem wir an Cape Brett vorbei sind, können wir wieder segeln, und am Nachmittag fällt der Anker in der Urupukapuka Bay. Als Erstes springen wir beide ins Wasser und nach dem ersten Kälteschock ist es erträglich. Aber lange halten wir es nicht aus. Wir sind halt mittlerweile Tropenvögel, die es gerne etwas wärmer haben.
Für die nächsten Tage ist viel Wind angesagt und die Bucht füllt sich mehr und mehr. Ungünstigerweise ist der Ankergrund der Urupukapuka Bay nicht sehr gut, denn es gibt große Flächen von Seegras am Grund, und da halten viele Anker nicht. Als es dann ordentlich bläst, gehen auch einige Boote auf Drift, und ein Boot ist kurz davor, auf die Felsen zu treiben. Aber einige Segler rasen mit ihren Dinghis hin, gehen auf das Boot, dessen Crew einen Landspaziergang macht, und ankern das Boot neu. Bedauerlicherweise hat das driftende Boot ein anderes Boot beschädigt, und damit uns das nicht auch blüht, ankern wir um. Benno sucht einen Okahu PassagePlatz, wo kein Boot vor uns liegt, und so überstehen wir diese Starkwindphase gut.
Nachdem sich das Wetter beruhigt hat, treffen wir uns mit unseren Freunden. Renate hat uns alle auf ihr Boot Taiko eingeladen und insgesamt sind wir eine Gruppe von 10Schwarzwälder Torte bei Christians GeburtstagLeuten, die alle im Cockpit dort Platz finden. Es gibt leckeres Essen, einen sogenannter Potluck, zu dem jeder etwas beisteuert, und zum Trinken ist auch genug da. Renate hat Besuch von Sean und Sabine und die beiden sind begnadete Musiker. So dauert es auch nicht lange, bis Sean Gitarre spielt und dazu singt. Bei den irischen Liedern begleiten ihn Sabine und Renate auf der Tin Whistle und der ein oder andere aus der Gruppe singt auch mit. Erst um elf Uhr nachts fahren wir wieder nach Hause. Ein toller und gelungener Abend!
Unser nächster Ankerplatz ist vor Waitangi, denn am 6. Februar ist Waitangi Day, country's national day. Der wird hier volksfestartig gefeiert und wir wir schlemmen mit Tomaten hier Pizzawollen dabei sein. Imposant ist die Parade der großen Kriegskanus, den Waka, auf die oft mehr als 40 Leute passen. Es sind viele Waka vor Ort, un eines ist das große Kriegskanu, das normalerweise immer auf dem Treaty Ground ausgestellt ist. DasNgātokimatawhaorua, the world's largest ceremonial waka, wie es heißt, ist 36 Meter lang, 2 Meter breit, und 80 Paddler plus 55 Passagiere passen rein. Nachdem wir hautnah mit dem Dinghi bei der Waka-Parade waren, haben wir uns auf dem Gelände vergnügt. Es gab viele Marktstände, wo Essen und Trinken verkauft wurden. Auch Nippes durfte nicht fehlen, aber es gab auch vielerlei Proteste auf dem Gelände. Es gab auch in den letzten Jahren Kundgebungen der Maoris, die davon überzeugt sind, dass sie damals, 1840 bei dem Vertrag über den Tisch gezogen worden sind, aber wir haben den Eindruck, dass es jedes Jahr mehr werden. Dein Strand der Cavallis Islandsiesmal gab es auch eine große Zahl Protestierender, die ihre Solidarität mit den Palästinensern bekundet haben. Obwohl eine große Anzahl an Polizisten auf dem Gelände war, wurde diese Kundgebung nicht gestört und fand viel Zustimmung. Was wir so hören, wäre das in Deutschland undenkbar.
Obwohl es mehrere Bühnen mit wirklich guten Musik- und Tanzdarbietungen gab,waren wir am späten Nachmittag so müde, dass wir zurück auf Belena sind. Es war an diesem Tag sehr heiß und wir waren einfach platt.
hier Tomaten mit Feta und AvocadoEs ist ja nicht so, dass wir jetzt darüber was zu meckern haben. Im Gegenteil, wir genießen das sommerliche Wetter sehr. Aber den ganzen Tag in der Sonne rumlaufen, ist eben anstrengend.
Wir haben Glück, dass das Wetter sich beruhigt hat nach dem starken Wind der letzten Tage. Denn man kann nicht immer vor Waitangi ankern, da es zu unsicher ist. So bleiben wir noch eine Nacht und segeln erst am nächsten Tag zu einer weiteren Verabredung mit anderen Freunden. Aber vorher machen wir noch einen Stopp vor Roberton Island. Manchmal ist es dort etwas überlaufen, aber wir mögen das kleine Inselchen trotzdem.
Danny und Mo haben wir 2016 kennengelernt, als wir beide vor Betio in Kiribati geankert haben. 2021 haben wir uns wieder in Neuseeland getroffen und seitdem regelmäßig getroffen. Als wir uns jetzt in der Opunga Bay wieder treffen, schenken sie uns wie immer jede Menge Obst. Und zwar richtig viel! Eimerweise bringen sie uns Tomaten, Avocados, Bananen, Paprika, Zucchini und Pflaumen. Wow! Abends schlemmen wir gemeinsam, wobei ein bisschen des mitgebrachten Gemüses verwendet wird. Einiges wird im Laufe der nächsten Zeit einfach so gegessen, das ein oder andere friere ich ein und ich mache mal wieder Bananenmarmelade.
Nach diesem Treffen treiben wir uns noch ein bisschen in der Bay of Islands rum. Wir fahren wieder zu unserem Lieblingsplatz in der Okahu Passage, aber auch mal in die Otaio Bay, wo aber wesentlich mehr Boote ankernDonella vor Stephenson Island.
Und schon wird es wieder ZBelena ankert in den Cavalliseit, Richtung Paihia zu segeln. Dort kaufen wir noch mal ein, auch auf dem Farmers Market, der zwar wesentlich kleiner ist als in Whangarei, aber erst um 10 Uhr anfängt. Eine für mich angenehme Zeit. Dann geht es weiter nach Okiato, wo wir zur Geburtstagsparty von unserem Freund Christian eingeladen sind, der 92 Jahre alt wird. Es wird eine tolle Party, mit allem, was dazu gehört, also sehr gutem Essen, Getränken und Musik und Tanz, und wir lernen auch wieder interessante Menschen kennen.
In den darauffolgenden Tagen segeln wir auf die Cavalli Islands, einer schönen Inselgruppe, die nicht weit von Whangaroa Harbour entfernt ist. Hier waren wir schon einige Male, denn hier liegt auch das Wrack der Rainbow Warrior, die hier als Tauchziel versenkt wurde. SY Donella mit Christian und seiner Tochter Anja und SY Taiko mit Renate und ihrem Besuch Sean und Sabine kommen auch dorthin. Diesmal gehen wir nicht bei der Rainbow Warrior tauchen, aber auf den Inseln kann man auch schön wandern. Danach fahren wir alle nach Whangarao, wir ankern erst vorm Yachtclub dort, der ein gutes Restaurant hat. Dort sind wir dann wieder eine Gruppe von 10 befreundeten Seglern und haben einen schönen Abend mit gutem Essen. Sean ist auch dabei und spielt wieder Gitarre und es wird wieder ein feuchtfröhlicher Abend mit fertig zum Genießenviel Gesang.
Zum Einkaufen fahren wir wieder mit den Fahrrädern nach Kaeo, denn dort gibt es einen gut sortierten 4 Square SFisch vorm Räuchernupermarket. Das ist mal wieder eine Gelegenheit, mit den Rädern unterwegs zu sein, wir haben schönes, sonniges Wetter und die Radtour macht Spaß.
Dann machen wir mit Christian einen kurzen Abstecher zu Stephenson Island (Mahinepua Island). Dort zeigt Christian uns einen schönen Ankerplatzund auch ein paar Stellen, wo man gut fischen kann. Christian ist diesbezüglich sehr erfahren und als wir wieder zurück in Whangaroa Harbour sind, geht er morgens früh fischen und macht dann für uns alle am Strand Räucherfisch. Jeder bringt dazu einen leckeren Salat mit und wir haben wieder einen schönen gemeinsamen Abend.
Dann zerstreut sich die Gruppe. SY Taiko fährt nach Whangarei, SY Donella segelt wieder in die Bay of Islands und wir wollen weiter in den Norden.
Da nicht viel Wind ist, kommen wir am ersten Tag nur bis in die Camp Bay, einige wenige Meilen nördlich von Whangaroa Harbour. Dann segeln wir weiter bis Maitai Bay, eine sehr schöne Bucht, wo wir schon mal waren. Diesmal bleiben wir aber nicht lange, denn unser Ziel ist Parengarenga Harbour. Dort sollte man nur bei sehr ruhigem Wetter reinfahren, denn die Einfahrt ist bei viel Wind und Welle gefährlich. Wir haben zurzeit gute Bedingungen, um dort hereinzufahren, und halten uns deshalb in Maitai Bay nicht länger auf. Es geht nur noch kurz in den Houhora Harbour, weil wir uns in Pukenui noch ordentlich verproviantieren möchten, denn in Parengarenga Harbour gibt es nix zum Einkaufen. Die letzte Nacht dieses Monats verbringen wir dicht beim Eingang zum Houhora Harbour nördlich eines Felsens, den sie Tokoroa Island nennen.
Diesen Monat sind wir ganz schön herumgekommen und sehr oft haben uns unterwegs Delfine begleitet. Wir sind davon immer wieder begeistert. Schön, wieder auf dem Wasser zu sein!

31. 1. 2024 - Norsand/Whangarei - Urquartsbay
Juhu!!! Belena ist endlich wieder im Wasser. Wir hatten ja im Januar mehrere Anläufe genommen, um Belena wieder einzuwassern, aber wir haben die immer wieder nach hinten verschoben. Es war immer noch dit und dat zu tun und zu sehr in Stress geraten wollten wir auch nicht. Wir waren ja Belena kommt wieder ins Wasserschon einige Male bei Norsand auf dem Hardstand, wie es hier heißt, und danach haben wir oft noch einige Tage vor Norsand im Hatea River geankert. Man kann vonBaumstamm Weitwurfdort bequem mit dem Dinghi nach Whangarei fahren, oder es gab andere Gründe, weshalb wir noch eine Zeit lang in der Gegend geblieben sind. Doch diesmal hatten wir alles erledigt, was wir erledigen wollten, und Benno wollte den sauberen Anker und die saubere Kette nicht im schlammigen Grund des Flusses versenken. Gegen Mittag bei Hochwasser war Belena im Wasser und wir sind gleich in die Urquartsbay gefahren. Leider nicht gesegelt, aber es sind nur zwei Stunden bis dorthin.
Doch wie ist es uns die übrige Zeit im Januar ergangen? Fangen wir mal bei den letzten Tagen im alten Jahr an. Weihnachten und Silvester verliefen bei uns in relativ ruhigen Bahnen, aber wir haben auch mit anderen Seglern zusammengesessen und ein paar Drinks genossen. Wir haben sogar bis Mitternacht durchgehalten, obwohl wir am nächsten Tag früh aufstehen wollten. Wir hatten schon öfter von den Highland-Games in Waipu gehört, die jedes Jahr Tauziehenam 1. Januar stattfinden, und nun wollten wir uns dieses Event mal ansehen. Waipu ist eine kleine Gemeinde, etwa eine dreiviertel Stunde Autofahrt von Whangarei entfernt. Die ersten Einwanderer kamen aus Schottland und bis heute wirdStrand in Ruakakadas schottische Erbe hochgehalten.
Als wir in Waipu ankommen, hören wir schon die ersten Dudelsäcke blasen, und nach dem Einmarsch der Clans fingen die Wettkämpfe an. Schwerpunkt sind die Heavyweight Games, wo große, 10 kg-schwere Feldsteine weit geworfen werden sollen. Dann kommt der Hammer-Weitwurf, und der Hammer ist auch ein schweres Teil. Benno erklimmt den MastAnschließend müssen Säcke mit einer Forke über eine sehr hohe Stange geworfen werden, und später gibt es noch den Baumstamm-Weitwurf, den wir am spektakulärsten finden. Der Baumstamm ist sechs Meter lang, 57 kg schwer, und dann muss der Wettkämpfer damit Anlauf nehmen und ihn dann so weit von sich wegschleudern, dass er sich überschlägt. Ein schwieriges Unterfangen, und die komplette Performance gelingt bei weitem nicht jedem. Aber gelegentlich wird das Ziel erreicht und mit entsprechendem Beifall begleitet.
Zwischendrin gibt es auf mehreren Bühnen verschiedene Highland Tänze, außerdem noch Sackhüpfen und Wettrennen für die Kinder. Fressbuden dürfen auf so einer Veranstaltung natürlich auch nicht fehlen und wir genehmigen uns jeweils einen Paua-Fritter und einen WhiteBait-Fritter. Beides sehr lecker. Aber zum Mittagessen gehen wir doch lieber in die Stadt und essen dort in einem Café.die Dyneema Leinen
Am Nachmittag gibt es Tauziehen, ein weiteres Highlight der Veranstaltung. Gruppen von acht Leuten konnten sich anmelden und als Preisgeld gab es für das Gewinner-Team 1600 Dollar. Wir ergattern einen Zuschauerplatz in der ersten Reihe und genießen das Schauspiel. Die Teilnehmer sind gewichtsmäßig und muskelmäßig sehr gemischt aufgestellt. Einige Gruppen haben auch Frauen im Team, die sich ganz gut schlagen. Den Hauptpreis gewinnt dann eine Gruppe von sechs Männern und zwei Frauen. Die Männer sind teils richtige Muskelmänner und teils sehr gewichtige Männer. Einige der Männer haben T-Shirts von einem Rugby-Team an, die ja meistens nicht besonders zierlich sind.
So gegen drei Uhr hat sich der Markt weitestgehend verlaufen, und der letzten Wettkampf, den wir sehen, ist das Schleudern eines großen Gewichtes über eine sehr hohe Stange. Dann gönnen wir uns noch ein Eis und fahren anschließend noch an den tollen Strand von Ruakaka. Dort machen wir einen schönen Spaziergang am belebten Strand und fahren dann nach Hause und lassen den Tag dort ausklingen.
das neue Waschbecken im Bb BadEines Nachts hat es dann bei uns an Deck ordentlich gerumpelt, und am nächsten Tag lag ein Possum in der Falle von unserem Nachbarn. Mir tun die Viecher ja leid, aber die Neuseeländer hassen sie wie die Pest.
Dann kamen tatsächlich die neuen Dyneema-Leinen, die das bisherige stehende Gut ersetzen, wie angekündigt an. Am 4. 1. wurden sie von Europa verschickt, am 8. 1. waren sie in Neuseeland, und eine Woche später waren sie durch den Zoll und wurden uns zugestellt. Dann hatte Benno natürlich jede Menge Arbeit. Er musste mehrfach den Mast rauf und runter, um das stehende Gut auszutauschen.
Aber damit war die To-do-Liste noch lange nicht abgearbeitet, denn Benno hat sich noch das Backbord-Bad vorgenommen. Wir haben ein schönes, neues Waschbecken gefunden, das auch platzmäßig reinpasst. Aber die Ablage musste auch neu gemacht werden und ich denke, es ist klar, dass das alles kein 5-Minuten-Job war. Aber dasFarmers Market in WhangareiErgebnis kann sich sehen lassen.
Dazu kamen die üblichen Arbeiten, die bei so einer langen Standzeit an Land anfallen. Benno will unsere Motoren laufen lassen, denn wir wollen schließlich keine böse Überraschung erleben an dem Tag, wo Belena endlich wieder ins Wasser kommt. Der Dieseltank wird sauber gemacht, mit neuem Diesel aufgefüllt, die Wellenabdichtungen werden überprüft und und und... Die Liste ist lang. Blöd ist, dass unser Windmessgeber kaputt ist. Benno hatte ihn von der Mastspitze entfernt, denn Vögel setzen sich da gerne drauf und wenn das Boot lange Zeit unbewohnt ist, treiben sie dort oben einigen Unsinn. Deshalb hatte Benno ihn demontiert. Als er ihn wieder montiert hat, ging er nicht mehr. Der Ersatzwindmessgeber war auch kaputt. Einer hatte ein mechanisches Problem und der andere ein elektronisches Problem. Benno konnte beide wieder reparieren, aber solche Arbeiten machen ihm zumindest Spaß.
Wir hatten lange Zeit schönes, sonniges Wetter, und die Gelegenheit hat Benno genutzt und hat einige Stellen am Boot lackiert, die es sehr nötig hatten. 2022 wollten wir ja das Boot komplett lackieren lassen, wozu es leider nicht kam, aber nun sind wenigstens einige Stellen ausgebessert.
Die Genua muss auch noch in die Rollanlage eingefädelt werden, denn auch die hatten wir demontiert, weil es im Winter in Neuseeland auch schon mal sehr stürmisch werden kann.
Bevor wir aus Whangarei weg sind, habe ich auch noch mal ordentlich eingekauft. Nicht nur in den Supermärkten, sondern ich habe es diese Saison auch öfter mal auf den Markt geschafft. Der Farmers-Market ist in Whangarei sehr früh morgens und um halb zehn bauen die meisten Farmer ihre Stände schon ab. Das ist ja gar nicht meine Zeit, aber diese Saison war es oft am Samstagmorgen schönes Wetter und ich bin dann gleich nach dem Aufstehen zum Markt geradelt.
So, das war ein grober Überblick über die Zeit im Januar, und morgen soll es schon von der Urquartsbay in die Bay of Islands gehen. Es soll ein günstiger Wind wehen und morgen Abend sollten wir schon dort sein. Aber dazu später mehr.